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Hallux valgus

Hallux Valgus - Die häufigste Zehenfehlstellung

Der Hallux valgus – auch Schiefzehe, Ballenzehe oder Überbein genannt – ist die in westlichen Ländern häufigste Zehenfehlstellung. Sie entwickelt sich meistens in Verbindung mit einem Spreizfuß, wobei sich beide Fehlstellungen gegenseitig negativ beeinflussen.
Die Hauptursache des Hallux valgus ist das Tragen zu enger Schuhe, die den Zehen nicht genügend Raum lassen, weshalb weit mehr Frauen als Männer (im Verhältnis 9:1) von Schiefzehen betroffen sind und der Hallux valgus in Kulturkreisen, in denen keine oder nur offene Schuhe getragen werden, viel seltener vorkommt. Auch sind von Überbein mehr ältere als jüngere Menschen betroffen, wobei der Hallux valgus oft nur ein ästhetisches Problem darstellt und keine besonderen Beschwerden bereitet.

Bei einem Hallux valgus weicht der große Zeh um mehr als zehn Grad von der Mittellinie zum Außenrand des Fußes ab, wobei sich in extremen Fällen die Großzehe über oder unter die zweite und dritte Zehe legen kann. Am großen Zeh kommt es zudem zu einer Innenrotation. Da ein Hallux valgus unbehandelt zu einem Hallux rigidus führen kann und die dauerhafte Fehlbelastung des Großzehengrundgelenks die fortschreitende Arthrose des Gelenkknorpels vorantreibt, kann die Schiefzehe bei Läufern zu einer Minderung ihrer Laufleistung führen, da die Großzehe nur noch eingeschränkt beweglich ist und das Abrollen in der Laufbewegung nur unter Schmerzen möglich ist. Es sind verschiedene Therapieformen möglich, darunter alleine rund 150 unterschiedliche Methoden der Hallux Valgus Operation.

Die Symptome des Hallux valgus

Häufig ist ein Hallux valgus nur ein rein kosmetisches Problem, weshalb diese häufig auftretende Zehenfehlstellung in den meisten Fällen nur wenige Beschwerden verursacht. Auffallend bei einem Überbein ist die nach außen abgewinkelte große Zehe, die gleichzeitig eine Drehung nach innen aufweist. Bedingt durch die Schiefstellung der Großzehe ist der sie tragende Mittelfußknochen zur Körpermitte hin abgespreizt.

Das hat zur Folge, dass das Köpfchen des Mittelfußknochens gegen die Haut und den darunter entstandenen Schleimbeutel drückt. Da der Großzehenballen verdickt ist, ist der Hallux valgus auch unter dem Namen Ballenzehe bekannt. Von außen betrachtet scheint sich am Mittelfußknochen eine echte Exostose (Knochenauswuchs) gebildet zu haben, bei der es sich aber nur um eine Pseudoexostose handelt.

Geht ein Hallux valgus mit schmerzhaften Symptomen einher, machen diese sich in der Regel an der Basis der Großzehe bemerkbar, wo sich der Pseudo-Knochenauswuchs befindet. Da dies die breiteste Stelle des Fußes ist, drücken die Schuhe dort besonders stark. An der Haut und dem darunter liegenden Schleimbeutel treten aufgrund der mechanischen Reizungen Rötungen, Schwellungen sowie Entzündungen auf, die im weiteren Verlauf zu chronischen Schmerzen führen können.

Aufgrund der Schiefstellung verliert das Zehengrundgelenk beim Vorhandensein eines Hallux valgus auch seine Beweglichkeit und kann zunehmend von Arthrose betroffen werden, die sich in der Folge verschlimmert und zum Entstehen eines Hallux rigidus führen kann. In Extremfällen weicht die große Zehe von der Grundstellung um bis zu 90 Grad nach innen ab, und kann sich über die zweite und sogar die dritte Zehe legen.

Die Ursachen der Schiefzehe

Die Hauptursache des Hallux valgus ist das Tragen zu enger Schuhe. Nicht nur modebewusste Frauen, die auf hohen Absätzen und in, die Zehen einengenden und spitz zulaufenden Schuhen umhergehen, können dadurch ein Überbein entwickeln, sondern auch Sportler, die in schlecht sitzenden Laufschuhen trainieren oder ihre Zehen durch zu straff sitzende Laufsocken in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken. Die zu engen Laufschuhe führen dazu, dass der große Zeh nach außen in Richtung der anderen Zehen gedrängt wird.

Im weiteren Verlauf dieser Achsenabweichung der Großzehe kommt es zu einer Veränderung der Zugrichtung der Muskeln, die die Zehe nun nicht mehr gerade halten können, sondern sie immer mehr einwärts (Pronation) und Richtung Fußsohle (Flexion) ziehen. Dem Druck, der von der Schuhspitze ausgeht, steht dann keine aktive Kraft mehr entgegen, was zu einer dauerhaften Abweichung der Großzehe von ihrer Normalstellung führt. Dazu kommt noch, dass sich der Hallux valgus dadurch weiter verschlechtert, dass die lange Strecksehne den großen Zeh immer weiter zum äußeren Fußrand zieht.

Auch genetisch bedingte Ursachen spielen beim Hallux valgus eine große Rolle, da bei mehr als der Hälfte aller Betroffenen noch weitere Familienangehörige einen solchen Zehenschiefstand aufweisen. Oft tritt ein Hallux valgus auch in Verbindung mit einem Spreizfuß auf – einer Fußfehlstellung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Knochenstrahlen des Mittelfußes auseinander weichen. Häufig findet sich bei einem Spreizfuß auch ein Knochenanbau am Grundgelenk der großen Zehen.

Als Ursachen des Hallux valgus kommen zudem entzündliche Gelenkveränderungen in Frage sowie Knochenbrüche, die in einer Fehlstellung verheilt sind. Und nicht zuletzt kann einer der Gründe für die Entwicklung eines Überbeins auch in einem Ungleichgewicht der Fußmuskulatur (muskuläre Dysbalance) bestehen, das die Folge mangelnden Krafttrainings und unzureichenden Dehnübungen in diesem Bereich sein kann.

Hallux valgus: Die klinische Diagnose

Die Diagnose des Hallux valgus kann durch klinische Untersuchungen gestellt werden, da am Zehenballen das hervorspringende Köpfchen des ersten Mittelfußknochens an der Innenseite deutlich zu sehen ist. In diesem Bereich, wo die Haut oft gerötet und entzündet ist, ist der Fuß am breitesten, weshalb das die Stelle ist, die beim Schiefzehenstand in engen Schuhen besonders schmerzt.

Um die Fußfehlstellungen noch genauer zu diagnostizieren, werden oft Röntgenaufnahmen des Hallux valgus angefertigt. Auf dem Röntgenbild gut erkennbar sind auch ein eventuell vorhandener Spreizfuß, der oft gemeinsam mit einem Hallux valgus auftritt, sowie eine Arthrose des Großzehengrundgelenks, sofern sie bereits vorangeschritten ist.

Wichtig bei der erfolgreichen Therapie eines Überbeins ist eine frühzeitige Diagnose, damit die Behandlung rechtzeitig vor dem Verschleiß des Großzehengrundgelenks und vor dem Auftreten der schmerzhaften Überlastungssymptome des zweiten Mittelfußknochens erfolgen kann.

Möglichkeiten der Hallux Valgus Operation

Bei einem Hallux Valgus entscheidet vor allem das Stadium der Erkrankung über die Behandlungsmöglichkeiten wie zum Beispiel einer Operation. Ein Hallux valgus lässt sich konservativ nur bedingt behandeln, wobei der Erfolg hauptsächlich darin besteht, sein Fortschreiten eine Weile aufzuhalten oder zu verlangsamen.

Bei einem leichten Überbein, das keine Beschwerden bereitet, können fußgerechte Straßenschuhe und flache Laufschuhe mit viel Platz im Vorfußbereich, sowie orthopädische Schuheinlagen zur Druckentlastung des Großzehenballens beitragen. Viel Barfußlaufen und Zehengymnastik sind ebenfalls hilfreich, um die Funktionsfähigkeit des Fußes zu verbessern und der Fehlstellung der Großzehe entgegenzuwirken. Die Entzündungen an der Pseudoexostose können je nach Schwere mit entzündungshemmenden Salbenverbänden oder auch Kortisonspritzen behandelt werden.  

Bei einem stark ausgeprägten Hallux valgus, der mit Schmerzen oder Einschränkungen der Laufleistung einhergeht, können konservative Behandlungsmethoden nur wenig ausrichten, weshalb frühzeitig eine operative Korrektur der Schiefzehe vorgenommen werden sollte, für die es rund 150 verschiedene Operationsmethoden gibt. Wird rechtzeitig operiert, können betroffene Läufer ihre großen Zehen wieder vollständig und schmerzfrei bewegen, auch wenn sie mit einer längeren Laufpause rechnen müssen, die zwischen sechs Wochen und sechs Monaten dauern kann. Mindestens vier Wochen lang müssen zudem leichte Korrekturverbände getragen und die Füße geschont werden.

Zwei der bekanntesten Hallux valgus-Operationsmethoden sind die Operation nach Keller-Brandes und die Operation nach McBride. Die Keller-Brandes-Methode wird bei schwerem Großzehenschiefstand und fortgeschrittener Arthrose angewendet, wobei zwei Drittel des Grundgelenks der Großzehe abgetragen werden. Jüngere Leute unter 30 Jahren, die ihre Fehlstellung noch selbst passiv ausgleichen können und entweder noch gar keine, oder aber nur eine geringgradige Großzehenarthrose aufweisen, werden oft nach der McBride-Methode operiert, bei der der Knochenvorsprung abgemeißelt und die einzelnen Zehmuskeln verlagert und gestrafft werden.

Auch die Scarf Osteotomie nach Meyer kommt bei schwereren Fällen zu Anwendung hier wird der Mittelfußknochen durch einen speziellen Schnitt angepasst und durch mehrere Schrauben fixiert. Erst nach 18 Monaten können die Schrauben entfernt werden. Bei der Operation nach Austin/Chevron wird der Zeh neu ausgerichtet und mit einer Schraube fixiert - hierbei muss die Schraube nach der Operation nicht zwangsweise entfernt werden. Bei dem besonderen Fall einer starken Fehlstellung aufgrund einer erhöhten Beweglichkeit an der Fußwurzel wird die Operation nach Lapidus durchgeführt. Dabei wird die bewegliche Stelle für ein Jahr mit Schrauben fixiert.

Treten mehr als vier Wochen nach einer Hallux valgus-Operation noch Schwellungen und Bewegungseinschränkungen auf, kann den Patienten mit Physiotherapie und Lymphdrainagen geholfen werden.

Dem Schiefzehenstand (Hallux valgus) vorbeugen

Zwar kann dem Hallux valgus nur bedingt vorgebeugt werden, da es bei Personen mit ausgeprägter Bänderschwäche oder angeborenen Verformungen des Fußskeletts trotz aller Prophylaxemaßnahmen zu einem Schiefstehenstand kommen kann, aber zumindest lässt sich die Verschlechterung des Ballenzehs durch bestimmte Maßnahmen verzögern bzw. eine Hallux Valgus Operation vermeiden. Dazu zählen vor allem Nachtschienen und Schuheinlagen (Keile) und der Verzicht auf Schuhe mit zu engem Vorfußbereich und hohen Absätzen. Dass die Zehen genügend Bewegungsfreiheit haben und die Fersen nicht zu stark angehoben werden, ist auch bei der Auswahl der Laufschuhe zu berücksichtigen; und wer im Alltag lange Wege zurückzulegen hat, sollte dazu ebenfalls betont flache Schuhe tragen, die viel Weite im Vorfuß aufweisen.

Diese Vorbeugemaßnahmen gegen die Entwicklung eines Hallux valgus sind besonders bei Kindern und Jugendlichen nötig, da ihre Großzehen, die sich noch in der Wachstumsphase befinden, besonders leicht geschädigt werden können.

Eltern und Lauftrainer sollten bei Kindern regelmäßig kontrollieren, ob sie aus ihren Straßenschuhen, Laufschuhen und Laufsocken bereits wieder herausgewachsen sind und rechtzeitig für passendes Schuhwerk sorgen, das den Vorfuß nicht einengt. Kinder wie Erwachsene profitieren bei der Vorbeugung gegen Hallux valgus auch davon, möglichst häufig barfuß zu gehen, um die Muskeln der Füße und Zehen zu stärken und Barfußübungen zu vollziehen. Hilfreich sind auch regelmäßige spezielle Gymnastikübungen, durch die dem Aufspreizen des Fußgewölbes entgegengewirkt werden kann. Besondere Bedeutung bei der Hallux valgus-Prophylaxe kommt dabei der Übung zu, die Großzehen abzuspreizen.

Übungen gegen Hallux valgus

Neben dem Abspreizen der großen Zehen gibt es diverse andere Übungen zum Training der Fußmuskulatur und zur Verbesserung der Zehenbeweglichkeit:

Hallux valgus-Training im Sitzen oder Stehen:

  1. Im Sitzen oder Stehen werden die Fußsohlen etwa fünf Minuten lang über einem Igelball (oder Tennisball, Wasserflasche…) hin und her gerollt. Durch diese Massage wird die Durchblutung in den Ballenzehen und dem gesamten Fuß angeregt, und die Verspannungen lösen sich.
  2. Versuchen, mit den Zehen kleine Gegenstände anzuheben und ein Stück weit zu werfen. In Frage kommen bei dieser Hallux valgus-Übung zum Beispiel Taschentücher oder Kugelschreiber.

Schiefzehenübungen im Sitzen:

  1. Die Füße stehen nebeneinander auf dem Boden. Nun  aus den Knöchelgelenken heraus beide Füße bis zu 50 Mal abwechselnd nach links und rechts drehen.
  2. Bei der zweiten Hallux valgus-Übung bleiben die vorderen Teile des Fußes am Boden und nur die Zehen werden so weit wie möglich nach oben gehoben und drei Sekunden lang in dieser Position gehalten. Bis zu 30 Wiederholungen.

Training gegen Hallux valgus im Stehen:

  1. Aufrecht stehen und dann die beiden großen Zehen sowohl einzeln als auch gemeinsam fest gegen den Boden drücken, diesen Druck für zwei Sekunden aufrecht erhalten, und die Schiefzehenübung mindestens 20 Mal wiederholen.
  2. Auch die zweite Übung im Stehen ist geeignet, einem Schiefzehenstand vorzubeugen: Wieder aufrecht stehen und die Füße nebeneinander halten. Nun die Zehen nach oben heben, sie zwei Sekunden in dieser Position halten und wieder auf den Boden setzen. Bis zu 30 Wiederholungen.

Übung gegen den Ballenzeh auf der Treppe:

  1. Bei dieser Hallux valgus-Übung wird abwechselnd der eine und dann der andere Fuß auf die erste Treppenstufe gehoben, wobei langsam begonnen und das Tempo allmählich immer weiter gesteigert wird. Diese Fußgymnastik kräftigt nicht nur die Fußmuskeln, sondern aktiviert auch das Herz-Kreislauf-System.

  • Der Hallux valgus bezeichnet einen Schiefstand der Großzehe, der zum äußeren Fußrand hin mehr als zehn Grad beträgt.
  • Ein schiefer großer Zeh verursacht oft keinerlei Beschwerden, kann aber vor allem bei Läufern zu Schmerzen beim Abrollvorgang, Bewegungseinschränkungen und einer Verminderung der Laufleistung führen
  • Neben angeborenen Fehlstellungen der Zehen (Spreizfuß) gehört das Tragen von zu engen Schuhen, die die Zehen einengen, zu den Hauptursachen des Hallux valgus
  • Frauen sind von Hallux valgus weit häufiger betroffen als Männer, da sie aus Modegründen hohe Schuhe tragen, die häufig auch einen zu schmalen Vorfußbereich aufweisen
  • Wenn konservative Behandlungen (wie das Anpassen von druckentlastenden Schuheinlagen) des Hallux valgus keinen Erfolg haben, kann durch eine frühzeitige Operation die volle Beweglichkeit der Großzehen wieder hergestellt werden, so dass das Lauftraining schmerzfrei möglich ist
  • Dem Hallux valgus lässt sich vorbeugen durch häufiges Barfußlaufen, das Tragen flacher und gut sitzender Laufschuhe sowie regelmäßiges Training der Fußmuskulatur, wobei das Abspreizen der Großzehe die wichtigste Übung ist
Quellen und weiterführende Links:
Foto: @ WILLSIE - istockphoto