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Schienbeinkantensyndrom

Das vordere und das mediale Schienbeinkantensyndrom

Von schmerzhaften Schienbeinkantensyndromen sind vor allem Laufanfänger betroffen, deren Lauftechnik noch zu wünschen übrig lässt und die zu schnelle Trainingssteigerungen vornehmen. Das Schienbeinkantensyndrom, das zu den fünf häufigsten Laufverletzungen gehört, kommt in zwei Varianten vor – als vorderes und als mediales (inneres) Schienbeinkantensyndrom.
Allgemein gesagt handelt es sich bei diesen Schmerzen an der vorderen oder der inneren Kante des Scheinbeins um eine Diskrepanz zwischen Trainingsreizen und der Anpassung des passiven Bewegungsapparates. Die Folge sind entzündliche Reizungen der Knochenhaut, die starke Schmerzen verursachen können, da sich in der Knochenhaut besonders viele Nervenfaserendigungen befinden. Während sich die speziellen Auslöser der vorderen und medialen Schienbeinkantensyndrome in einigen Punkten voneinander unterscheiden, sind die Diagnose und die Therapie dieser Sportverletzungen weitestgehend identisch.

Beim vorderen Schienbeinkantensyndrom entstehen die Schmerzen durch eine Überlastung der Muskulatur des vorderen Schienbeins, die eine Knochenhautentzündung an der Ansatzstelle zum Schienbeinknochen zur Folge hat. Die Muskulatur, die an der vorderen Kante des dreieckigen Schienbeinknochens entspringt, ist diejenige, die Fuß und Zehen nach oben zieht.

Das mediale Schienbeinkantensyndrom ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei ihm um Schmerzen an der Innenseite der Scheinbeinkante handelt, wo die langen Fußmuskeln verankert sind. Beim inneren Schienbeinkantensyndrom liegt eine Überlastung der Unterschenkelmuskulatur vor, die ebenfalls in der Folge zu einer schmerzhaften Entzündung der Knochenhaut führt. Von dieser Form der Schienbeinbeschwerden sind häufig auch Leistungssportler betroffen, die beim Training auf der 400-Meter-Bahn diesen Bereich durch Scherkräfte überlasten, die beim schnellen Laufen der Kurven entstehen können.

Die Symptome des vorderen und des medialen Schienbeinkantensyndroms

Sowohl beim vorderen als auch beim medialen Schienbeinkantensyndrom treten Schmerzen beim Gehen und Laufen auf, die nach kurzer Zeit einsetzen, aber meist nicht so ausgeprägt sind, dass das Weiterlaufen unmöglich wäre. Oft bessern sich die Beschwerden sogar während der Bewegung und verstärken sich dann nach Beendigung der Belastung wieder. Bei stark ausgeprägten Schienbeinkantensyndromen gesellen sich zu den druckschmerzhaften Punkten im Bereich der vorderen bzw. der inneren Schienbeinkante noch eine Rötung und eine Schwellung hinzu.

Die Ursachen des medialen Schienbeinkantensyndroms

Zu den häufigsten Gründen für innere Schienbeinkantensyndrome zählen
  • zu schnelle Steigerungen des Trainingsumfangs oder der Trainingsintensität
  • ausgeprägtes Vorfußlaufen
  • muskuläre Dysbalancen der Unterschenkelmuskulatur
  • große Sprungbelastungen
  • Wechsel auf einen harten Laufuntergrund
  • falsche Laufschuhe, die zu ausgetreten oder nicht ausreichend gedämpft sind
  • Laufschuhe, die den Vorfußbereich einengen und die Greiffunktion der Zehen einschränken
  • Fußfehlstellungen wie ein Knickfuß, der mit einer Überpronation im Rückfußbereich einhergeht, wodurch der hintere Schienbeinmuskel überlastet wird
  • Supination mit Überlastung der langen Kleinzehenbeuger

Die Ursachen des vorderen Schienbeinkantensyndroms

Als Ursachen für das Auftreten von vorderen Schienbeinkantensyndromen kommen neben zu raschen Umfangssteigerungen und muskulären Dysbalancen der Unterschenkel außerdem in Frage:
  • eine fehlerhafte Lauftechnik, bei der wie beim Gehen über die Ferse abgerollt wird, was zur Folge hat, dass die vordere Schienbeinmuskulatur das ganze Körpergewicht abbremsen muss
  • Abflachungen des Fußlängsgewölbes, die zu Überdehnungen der Scheinbeinmuskulatur führen
  • das Vorhandensein eines Senk-Spreizfußes, der mit muskulären Überlastungen einhergeht
  • ein fehlerhafter Fußaufsatz, bei dem die Zehenspitzen stark angezogen werden
  • fehlerhafte Laufschuhe mit zu hohen Absätzen, die größere Kipphebel zu Folge haben

Formen der Diagnose

Bei der klinischen Diagnose eines Schienbeinkantensyndroms ertastet der Arzt den typischen druckschmerzhaften Punkt an der vorderen bzw. der inneren Schienbeinkante. Um eine Stressfraktur auszuschließen, können Röntgenuntersuchungen und in Zweifelsfällen auch Kernspintomografien erforderlich sein. Das gilt auch in den Fällen, wo sich zu den Schmerzen an der Schienbeinkante noch Muskelverhärtungen gesellen, die den Verdacht auf ein Kompartmentsyndrom nahe legen. Etwaige Fußfehlstellungen wird der Arzt oder Sportarzt schnell erkennen, wohingegen lauftechnische Fehler einer gründlichen medizinischen Bewegungsanalyse bedürfen.

Die Therapie der Schienbeinkantensyndrome

Bei akuten Beschwerden mit schmerzenden Schienbeinen ist eine Laufpause von ein bis zwei Wochen einzulegen, während der Eisanwendungen, elektrophysikalische Therapien sowie entzündungshemmende Salben und Medikamente helfen, die Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Läufer mit chronischen Schienbeinkantenbeschwerden oder Sportler, die nach dem Wiedereinstieg ins Lauftraining noch unter leichten Schmerzen leiden, können auch von feuchten Hitzeanwendungen profitieren, die die Muskulatur entspannen und die Durchblutung fördern. Dazu kann eine heiße Wärmflasche verwendet werden, die in ein feuchtes Handtuch gewickelt wird. Solche Hitzeanwendungen bei chronischen Schienbeinkantensyndromen sollten sowohl vor als auch nach dem Lauftraining erfolgen.

Schmerzenden Schienbeinen vorbeugen

Um Schienbeinkantensyndromen vorzubeugen sollten Laufanfänger sehr zeitig einen Laufkurs besuchen, um ihre Lauftechnik zu optimieren. Vor allem ist an einem flachen Fußaufsatz zu arbeiten, wodurch die vordere Schienbeinmuskulatur entlastet wird. Dazu gehört auch eine Verbesserung der Armarbeit und des Kniehubs. Weiter sind regelmäßige Barfußläufe, ein Training der Fuß- und Wadenmuskulatur sowie ein Koordinationstraining nötig, um muskuläre Dysbalancen und Überlastungen der Schienbeinmuskulatur zu verhindern. Läufer mit Fußfehlstellungen sollten diese unbedingt behandeln und durch entsprechende Schuhzurichtungen für Pronierer bzw. Supinierer ausgleichen lassen. Die Laufschuhe müssen zudem breit und lang genug sein, um den Vorfußbereich nicht einzuengen und den Zehen die Greiffunktion zu ermöglichen. Schließlich sollten Steigerungen der Laufumfänge oder der Trainingsintensitäten – vor allem auf hartem Laufuntergrund –generell mit Augenmaß durchgeführt werden.
  • Das vordere und das mediale Schienbeinkantensyndrom zählen zu den fünf häufigsten lauftypischen Verletzungen
  • Beim Schienbeinkantensyndrom handelt es sich um eine schmerzhafte Knochenhautentzündung, die durch eine Überlastung der Schienbeinmuskulatur entsteht
  • Als Hauptursachen der Scheinbeinbeschwerden kommen zu rasche Umfangssteigerungen, muskuläre Dysbalancen, Fußfehlstellungen, falsche Laufschuhe und eine fehlerhafte Lauftechnik in Frage
  • Um Schienbeinkantensyndromen vorzubeugen, sollten regelmäßig Kraft- und Koordinationsübungen für die Waden- und Fußmuskulatur ausgeübt werden, Fehlstellungen ausgleichende Laufschuhe getragen werden und Laufumfänge nur ganz allmählich gesteigert werden
Quellen und weiterführende Links:
Foto: pixabay.com