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Beckenbodenprobleme

Beckenbodenprobleme und Lauftraining

Viele Läuferinnen kennen Beckenbodenprobleme, die ihnen nach einer Geburt oder ab den mittleren Lebensjahren nicht nur das Lauftraining, sondern oft auch den Alltag erschweren können. Dabei bringt das Laufen die bestehenden Schwierigkeiten mit dem Beckenboden nur ans Licht, denn nach bisherigem Wissensstand ist das Lauftraining selnst nicht die Ursache für eine Beckenbodenproblematik!

Die Ursachen von Beckenbodenproblemen

Der Beckenboden besteht aus Muskeln und Bindegeweben, die unter anderem die Harnblase, den Darm und auch die Gebärmutter im Körperinneren tragen, halten und stützen. Der Beckenboden hat also die Aufgabe, die Organe des kleinen Beckens zu fixieren, wozu eine kräftige Muskulatur und ein fester Bandapparat nötig sind. Die Hauptursache von Beckenbodenproblemen ist der Geburtsvorgang, bei dem sich die Beckenbodenmuskulatur der Frau samt den zugehörigen Bändern lockert und dehnt, um die Geburt zu ermöglichen. Vorübergehend werden die Strukturen des Beckenbodens dafür geschwächt, sogar dann, wenn die Geburt letztendlich nicht auf natürlichem Wege, sondern mittels eines Kaiserschnitts erfolgt. Dadurch, dass die Strukturen des Beckenbodens an Kraft verlieren, erhöht sich das Risiko einer Harninkontinenz, die vor allem unter Belastungssituationen auftreten kann– beim Laufen und Springen, aber auch beim Lachen, Niesen oder Husten. Läufer*innen sollten also nach einer Schwangerschaft und Geburt nicht zu früh wieder ins Lauftraining einsteigen, sondern erst einen Rückbildungskurs belegen und sich vergewissen, dass sich ihre Beckenbodenmuskulatur von Schwangerschaft und Geburt wieder erholt hat.

Folgende Faktoren können sowohl bei Frauen, als auch bei Männern Beckenbodenprobleme begünstigen:
  • zu viel Sitzen, wenig Bewegung und eine schlechte Körperhaltung
  • das Heben von schweren Gegenständen
  • Übergewicht
  • Pressen bei Verstopfung
  • Elastizitäts- und Spannkraftverlust der Bänder und Muskeln infolge zunehmenden Alters (vor allem bedingt durch den Östrogenmangel in der Menopause)
Viel seltener zwar als Frauen, aber eben doch auch, können Männer von Beckenbodenproblemen betroffen sein. Bei ihnen ergeben sich diese Schwierigkeiten häufig infolge einer Prostataerkrankung bzw. Prostataentfernung.

Symptome bei Problemen mit dem Beckenboden

Der unkontrollierte Abgang von Harn ist ein deutlicher Hinweis auf bestehende Beckenbodenprobleme. Bei manchen Frauen anlagebedingt, kann sich diese Anlage durch eine Geburt verschlimmern und zu einer belastenden Harninkontinenz führen. Spürbar werden die Symptome immer dann, wenn der Körper sein Gewicht über die Füße auf dem Boden absetzt – wie beim Laufen und Springen. Vor allem wiederholte starke Belastungen wie beim Bergablaufen oder Trampolinspringen können dazu führen, dass starker Druck auf die Beckenorgane ausgeübt wird und es zu ungewolltem Harnverlust kommt. Schreitet die Beckenbodenschwäche weiter voran, kann es zudem zu einem Absenken von Blase, Gebärmutter und Scheide kommen. Wie es um den Zustand der Beckenbodenmuskulatur bestellt ist, können Frauenärzt*innen mit Hilfe von Ultraschall und Messungen der elektrischen Aktivität der Beckenbodenmuskulatur feststellen.

Die Therapie von Beckenbodenproblemen

Damit der Beckenboden seine Funktionen wieder voll erfüllen kann, ist ein konsequentes Beckenbodentraining nötig, um die geschwächte Muskulatur und die Beckenbodenbänder wieder zu festigen. Eine einfache und sehr effektive Übung zur Stärkung des Beckenbodens besteht darin, auf der Toilette den Urinstrahl durch das Anspannen der Muskeln willkürlich zu unterbrechen und diese Anspannung einige Sekunden aufrecht zu erhalten. Diese Beckenbodenübung lässt sich auch als „Trockenübung“ über den ganzen Tag verteilt leicht und völlig unbemerkt wiederholen, wobei versucht werden sollte, die Muskeln allmählich immer länger anzuspannen und dabei nicht die Luft anzuhalten. Zudem bieten sowohl Volkshochschulen als auch viele Krankenkassen Kurse für Beckenbodengymnastik an. Operative Eingriffe, die in der Vergangenheit häufig angewandt wurden, um Beckenbodenprobleme wie Blasen- oder Gebärmuttersenkungen in den Griff zu kriegen, sind heute selten geworden.

Beckenbodenproblemen vorbeugen

  • Der Beckenboden sollte möglichst schon vor dem Auftreten der ersten Probleme regelmäßig trainiert werden, um so dessen Elastizität zu erhalten.
  • Wichtig ist auch, beim Heben von schweren Gegenständen darauf zu achten, dass dies mit geradem Rücken und angespannter Beckenboden- und Bauchmuskulatur geschieht.
  • Den Beckenboden anspannen und eine aufrechte Haltung einnehmen sollte man auch beim Husten oder Niesen.
  • Bei Stuhlgang sollte auf jegliches Pressen verzichtet werden und die Toilette nur bei Stuhldrang aufgesucht werden.
  • Um einer Beckenbodenproblematik vorzubeugen, ist zudem der Abbau von Übergewicht sinnvoll. Dabei ist neben einer ausgewogenen Diät auch das Ausüben einer Ausdauersportart hilfreich.
Beim Wiedereinstieg ins Lauftraining sollten von Beckenbodenproblemen Betroffene Vorsicht walten lassen und mit Walking anfangen – möglichst auf weichem Laufuntergrund. Auf den Beckenboden strapazierendes Bergablaufen ist vorerst besser zu verzichten.
  • Von Beckenbodenproblemen sind hauptsächlich Frauen betroffen – vornehmlich nach Geburten oder ab den mittleren Lebensjahren
  • Laufen ist nicht die Ursache von Beckenbodenproblemen wie Harninkontinenz, kann die Symptome aber verschlimmern
  • Die beste Therapie und zugleich Vorbeugung von Beckenbodenproblemen bietet ein Beckenbodentraining zur Stärkung der Muskeln und Bänder
Quellen und weiterführende Links:
Foto: pixabay.com