Ironman-Europameisterschaft in Frankfurt am Main

11.07.2018 von L. Funke

Weltelite bei der Ironman-Europameisterschaft

Frankfurt am Main. Rund 3.000 Athleten und Athletinnen gingen am Sonntag (08.07.2018) in Frankfurt um 06:30 Uhr an den Start, um sich der Königsdisziplin des Triathlons zu stellen: Dem Ironman-Wettkampf. Wegen der bevorstehenden Ironman-Weltmeisterschaft (am 13.10.2018 auf Hawaii) war das Starterfeld voll von Eliteläufern und -läuferinnen, die die Europameisterschaft als Vorbereitung nutzten. Als wären das warme Wetter und der strahlende Sonnenschein neben den drei zu absolvierenden Distanzen nicht schon Hürde genug, mussten die Sportler aufgrund von Bauarbeiten statt der üblichen 180 km zusätzliche fünf Kilometer auf dem Rad überwinden. Bis 22 Uhr hatten sie also Zeit, die Strecke von 3,8 Kilometern im Langenere Waldsee zu schwimmen, danach auf dem Fahrrad in zwei Runden 185 Kilometer durch die hessische Großstadt zu fahren und am Schluss in selbiger noch einen Marathon (42.195 km) zu absolvieren.

Frodeno holt sich zum zweiten Mal den Titel

Beim Rennen der Herren wurde ein spannendes Duell zwischen den beiden Triathleten Patrick Lange (Ironman-Weltmeister 2017) und Jan Frodeno (Ironman-Weltmeister 2015 und 2016) erwartet. Und tatsächlich, die Entscheidung fiel erst beim Marathon. Während auf der zweiten Etappe, der Radstrecke, auch der Schwede Patrik Nilsson und der Australier Josh Amberger noch Teil der Führungsgruppe waren, konnte sich der Deutsche Jan Frodeno beim Laufen von allen anderen absetzen. Umjubelt von tausenden Zuschauern, die die letzten Meter der Strecke bis zum Ziel hin im Spalier standen, lief der Kölner nach 08:00:58 Stunden als erster über die Ziellinie und kann sich nach 2015 nun zum zweiten Mal Ironman-Europameister nennen. Den damals von ihm aufgestellten Streckenrekord von 07:49:48 Stunden schaffte er allerdings nicht zu unterbieten. Lange konnte beim Lauf nicht an seine vorherigen Leistungen anknüpfen, fiel beim Laufen zurück und wurde auf den letzten Kilometern noch von Patrik Nilsson überholt, der so mit 08:08:15 Stunden auf dem zweiten Platz landete. Immerhin als Dritter schaffte es Lange nach 08:09:26 Stunden ins Ziel.

Ryf gewinnt mit deutlichem Abstand und neuem Streckenrekord

Nicht zu toppen war zudem die Schweizerin Daniela Ryf bei den Damen. Die dreimalige Ironman-Weltmeisterin war von Beginn an vorn und hatte zusammen mit der Australierin Sarah Crowley bereits nach den 3,8 Kilometern schwimmen einen Vorsprung von 02:20 Minuten zu den restlichen Läuferinnen. Auf dem Rad hängte sie Crowley deutlich ab, hatte nach den 185 km einen Vorsprung von einer guten halben Stunde und stellte mit 04:40:55 Stunden einen neuen Frankfurter Radstreckenrekord auf – und das, obwohl die Strecke fünf Kilometer länger war, als üblich. Den abschließenden Marathon absolvierte sie in 02:58:53 Stunden und holte sich unter Applaus, mit einem großen Abstand zu ihren Wettstreiterinnen, nach insgesamt 08:38:44 Stunden den Ironman-Europameistertitel. Die US-Amerikanerin Sarah True lief das erste Mal einen Ironman und konnte sich nach 09:05:19 Stunden über den Vizemeistertitel freuen. Zudem stellte sie mit 02:54:58 Stunden in Frankfurt einen neuen Rekord in der Laufdisziplin auf. Dritte wurde Crowley nach 09:11:31 Stunden. Beste Deutsche unter den Frauen wurde Anne Haug, die trotz Reifenpanne sehr gut mithielt. Für die Distanzen benötigte sie insgesamt 09:14:06 Stunden und landete somit auf Platz vier.