Mit unserer Sportartikel-Suche findest Du die Angebote für Sportausrüstung aus hunderten Online-Shops.
Deutschlands große Online-Suche speziell für Sportartikel.
Mit unserer Sportartikel-Suche kannst Du ganz einfach nach Sportgeräten, Trainingskleidung, Bällen und jedem anderen Sportartikel für Deinen Lieblingssport im Internet suchen - wir zeigen Dir die besten Angebote, die wir in mehreren hundert Online-Sportfachgeschäften finden konnten. Mit einem Klick gelangst Du auf die Seite des Online-Shops, in dem Du den Sportartikel kaufen kannst.

Chiasamen

Der Nährstofflieferant für den gesunden Körper

Bereits die Azteken wussten die heute als Superfood bezeichneten Chiasamen zu schätzen. Von Mexiko aus über die USA fanden sie ihren Weg schließlich bis nach Europa. Im Zuge der Fitness- und Ernährungstrends werden sie immer wieder als gesundes Beiwerk für den täglichen Speisezettel genannt. Ihre Inhaltsstoffe sind breit aufgestellt, wodurch sie zahlreiche positive Auswirkungen auf verschiedenste Funktionen des Körpers haben sollen.

Vom Öllieferanten zur Fitnessnahrung

Die Chiasamen stammen aus Mexiko, wo sie bereits vor Jahrhunderten auf dem Speisezettel der Azteken standen. Die Samen erscheinen als schwarze kleine Kügelchen und gehören botanisch gesehen zu einer Salbeipflanzenart, der „Salvia hispanica“. Ihren Namen haben die Chiasamen von den amerikanischen Ureinwohnern erhalten. Das heute verwendete „Chia“ wurde aus der Sprache der Azteken, Nahuatl, abgeleitet und stammt von chian oder chien ab, was so viel wie „ölig“ bedeutet.

Diese Übersetzung lässt bereits vermuten, wofür die Samen ursprünglich einmal verwendet wurden: Die Azteken nutzten die Samen nämlich unter anderem zur Ölgewinnung. Außerdem sollen die Körner bei medizinischen Belangen zum Einsatz gekommen sein, denn sie konnten in Niederschriften als Zutaten heilender Rezepte nachgewiesen werden. Unklar ist allerdings, welche speziellen Krankheitsbilder damit behandelt werden sollten. Später wurden die Chias außerdem zu Mehl verarbeitet und zur Herstellung von Teigfladen genutzt. Als ganze Körner werden sie seit dem 17. Jahrhundert im beliebten Erfrischungsgetränk „Iskiate“ verwendet.

1997 wurden die Samen dann in den USA populär, weil sie eine literarische Aufarbeitung über die Tarahumara, einem indigenen Volk aus Mexiko, mit deren läuferischen Fähigkeiten in Verbindung brachte. Seit den 2010er Jahren werden sie in Europa im Zuge der Fitnesswelle regelmäßig in Teigwaren und Müslis verarbeitet sowie in reiner Form verkauft. Gegessen werden sie heute besonders gern als Pudding zum Frühstück oder als gesundes Dessert, da sie eingeweicht in Milch, Wasser oder in pflanzlichem Milchersatz bis auf ein Zwölffaches zu einem gelatineartigen Brei aufquellen und sich bequem vorbereiten lassen. Seit die Samen in unseren Breitengraden angekommen sind, erfreuen sie sich aufgrund des zunehmenden Ernährungsbewusstseins immer größerer Beliebtheit. Mittlerweile sind die kleinen schwarzen Körner sogar im Discounter erhältlich und erhielten den Titel „Superfood“ – zu Recht?

Gesunde Fette, hoher Proteingehalt und jede Menge Ballaststoffe

Tatsächlich enthalten die Kügelchen jede Menge wertvoller Nährstoffe, die den Körper positiv beeinflussen können. Sie bestehen aus 38 % Fett, 18 % bis 23 % Proteinen sowie ca. 40 % Kohlenhydraten. Durch den hohen Fettgehalt haben die Samen mit 465 kcal zwar einen relativ hohen Nährwert, doch sollte das nicht darüber hinweg täuschen, dass dies den sogenannten guten Fetten, den Omega-3-Fettsäuren (genauer: Alpha-Linolensäure), geschuldet ist. Von diesen Fettsäuren profitiert besonders das Herz-Kreislaufsystem: Blutfettwerte und Blutdruck werden durch sie gesenkt und das Gehirn wird besser durchblutet, weshalb sie zu mehr Leistungsfähigkeit verhelfen. Aber aufgepasst: Menschen, bei denen der Blutdruck ohnehin zu niedrig ist, sollten die Chiasamen hingegen mit Vorsicht verzehren. Außerdem stehen die Chiasamen im Verdacht, eventuell blutverdünnend zu wirken, weshalb auch Personen mit entsprechenden medizinischen Leiden besser Obacht geben.

Dank des hohen Proteingehalts von bis zu 23 % präsentieren sich die Samen als wertvoller Eiweißlieferant. Das ist insbesondere für die auf pflanzlichen Proteinen basierende vegetarische bzw. vegane Kost interessant, denn sie schneiden im Vergleich zu Getreide deutlich besser ab. Zudem ist der Ballaststoffanteil der Chiasamen mit 38 g pro 100 g sehr hoch, wodurch die Darmaktivität gefördert werden kann. Dank ihres Quellvolumens können sie sogar bei Verstopfung hilfreich sein. Die Körner sollten für das Erzielen dieser Effekte allerdings stets zu einem Brei zerkaut werden, weil die Ballaststoffe lediglich auf diese Weise aus dem Verdauungstrakt aufgenommen werden können. Zuträglich für die Verdauung sind sie außerdem nur dann, wenn sie mit ausreichend Flüssigkeit verspeist werden. Andernfalls kann es passieren, dass die Samen nicht richtig durch den Darmtrakt befördert werden können und das Gegenteil eintritt, und zwar Verstopfung. Auf vier Esslöffel Chiasamen sollten mindestens 250 ml Flüssigkeit kommen.

Besser in Maßen genießen

Das sogenannte Superfood enthält neben den ausgewogenen Anteilen an Makronährstoffen die Vitamine A, B1, B3 und E sowie Folsäure, welche Nerven, Haut, Haare, Bindegewebe und sogar das Immunsystem stärken. Die außerdem enthaltenen Mineralstoffe Kalzium, Phosphor, Kalium, Magnesium, Zink und Kupfer sind wichtig für Muskeln und Knochen. Obendrein sollen die Chiasamen Antioxidantien beinhalten, die im Allgemeinen als entzündungshemmend gelten.

Diese Auflistung an Inhaltsstoffen macht das Aztekenkorn in der Fitness- und Ernährungsszene so beliebt und lassen es in den Medien zum Superfood avancieren. Das sollte jedoch nicht dazu verleiten, es in rauen Mengen zu verspeisen. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt, eine tägliche Dosis von 15 g nicht zu überschreiten. Bei dieser Mengenempfehlung handelt es sich im Übrigen um einen Pflichtvermerk auf Grundlage der europäischen Novel-Food-Verordnung. Diese regelt den Umgang mit neuartigen Lebensmitteln, zu denen auch die Samen gehören. Erst nach Beendigung eines Zulassungsprozesses werden diese Lebensmittel durch die Verordnung freigegeben.

Dies geschieht aus folgendem Grund: Bei einer so geringen Menge sind keine gesundheitlichen Folgen zu befürchten. Bis die Sicherheit des neuartigen Lebensmittels nicht im Rahmen von Langzeitstudien nachgewiesen ist, sollte sich jeder aus Sicherheitsgründen daran halten. Gegen einen übermäßigen Konsum spricht außerdem, dass die Körner wegen ihres langen Transports nicht gerade als klimafreundlich gelten. Heimische Produkte wie etwa Leinsamen weisen im Übrigen eine ähnliche Zusammensetzung der Inhaltsstoffe auf. In Frage stellen lässt sich demnach auch, ob sich die hohen Kosten des Produkts in einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis wiederfinden.
  • Chiasamen enthalten neben jeder Menge Vitamine und Mineralstoffe, wertvoller Ballaststoffe und guter Fette einen hohen Eiweißanteil. Aufgrund dessen werden sie in den Medien und aus Marketingzwecken gerne als „Superfood“ tituliert.
  • An sich bringen die Kügelchen tatsächlich wertvolle Inhaltsstoffe auf den Teller und können die Verdauung in Kombination mit ausreichend Flüssigkeit in Schwung bringen. Wer sich an die Empfehlung der Behörde für Lebensmittelsicherheit von höchstens 15 g am Tag hält, dem können die schwarzen Körnchen ein geeigneter Lieferant für Omega-3-Fettsäuren, verschiedene Vitamine und ausreichend Proteine sein.
  • Wer hingegen an Blutgerinnungsstörungen oder zu niedrigem Blutdruck leidet, sollte mit dem neuartigen Lebensmittel besser vorsichtig umgehen. Von den Inhaltsstoffen einmal ganz abgesehen, sollten vor allem Klimafreunde vom täglichen Verzehr absehen, da die Chiasamen von weither transportiert werden müssen. Wer sich umweltbewusster ernähren möchte, der kann auf Leinsamen zurückgreifen. Diese werden lokal angebaut und haben ähnliche Inhaltsstoffe wie Chiasamen.
Quellen und weiterführende Links:Foto: Valerija – pixabay.com