Laufbekleidung im Test: Under Armour Draft Run Short

13.04.2020 von Bettina Röhl

Die Draft Run Short: Atmungsaktivität selbst bei Höchsttemperaturen

Under Armours neue Draft Run Short soll zugespitzt selbst den Marathon in der Wüste mit Leichtigkeit erfüllen – eine wie für den Sommer geschaffene Laufhose also. Das, was die Shorts zu diesen Aufgaben qualifizieren soll, ist laut dem Sporthersteller der ideale Mix aus effektiver Atmungsaktivität (ArmourVent®-Technologie), dehnbarem und schnelltrocknendem Stoff, integriertem Innenslip für mehr Halt, großzügiger Bewegungsfreiheit in alle Richtungen (4-Way-Stretchgewebe) sowie einem freiliegenden Elastikbund. Die reflektierenden Details sorgen obendrein dafür, dass Läufer:innen auch in einem weniger sonnigen Sommer oder etwa in der Abenddämmerung im Straßenverkehr noch gesehen werden können. Der hautenge Schnitt soll seine:n Träger:innen indessen zwar ein komfortables Gefühl verleihen, sie aber keineswegs einengen. Ob die Hose Wetter, Schweiß und Bewegung tatsächlich so trotzt wie angepriesen, haben wir bei einem Praxistest auf den Prüfstand gestellt.

Ultrakurzer Schnitt bei angenehm weichem Stoff

Die erste Anprobe verlief schon einmal sehr positiv: Der Stoff fühlte sich angenehm weich und superleicht an und auch der Innenslip schmiegte sich gleich an. Anders sah es aber bei der Länge aus. Es ist zwar immer Geschmackssache, wie kurz man seine Hose trägt, schließlich spricht Under Armour nicht umsonst vom Marathon in der Wüste, doch unserer Probandin war sie tatsächlich etwas zu kurz. Dies unterscheidet sich vermutlich auch je nach Körperform und -größe, also unbedingt vorher anprobieren. Außerdem wurden seitliche Taschen vermisst. Ansonsten gab es in puncto Qualität und Passform absolut nichts auszusetzen.

Zugegeben: Wir konnten die Hose weder in der Wüste noch im Hochsommer testen, da sie uns im Frühjahr zur Verfügung gestellt wurde, trotzdem kann an dieser Stelle schon einmal gesagt werden, dass sie am besten auch wirklich nur Indoor oder bei sehr hohen Temperaturen getragen werden sollte. Der ultrakurze Schnitt macht es für kälteempfindliche Personen, die an den Beinen schnell frieren, nicht gerade leicht, sie bei unter 25 °C zu tragen. Dennoch: Dort, wo die Shorts doppellagig ist, also an den Stellen, an denen der Innenslip auf die Außenshorts trifft, wurde Schweiß wirklich schnell aufgesaugt und auch am Bund sammelte sich nichts an. In Sachen Atmungsaktivität hat Under Armour also nicht zu viel versprochen. Positiv fiel außerdem ins Gewicht, dass die Shorts auch bei Sprints oder Sprüngen nicht verrutscht ist und so auch nicht ständig zurechtgezupft werden musste. Das 4-Way-Stretchgewebe hielt auch sein Versprechen: Unsere Testerin fühlte sich zu keiner Zeit eingeengt und konnte während des gesamten Trainings hundertprozentige Bewegungsfreiheit verzeichnen.

Geeignet für… ?

Die Draft Run Short wird von Under Armour nicht nur als Wüstenbegleitung, sondern auch als Must-have für den Sommer betitelt – nicht zu Unrecht, denn die ultrakurze Shorts dürfte bei sehr hohen Temperaturen die ideale Laufhose darstellen. Selbst am Bund oder den Innenshorts sammelt sich kein Schweiß und durch den ultrakurzen Schnitt werden Läufer:innen stets mit Fahrt- bzw. Laufwind heruntergekühlt. Menschen, die an den Beinen nicht so schnell frieren und im Gegenteil eher zum Überhitzen neigen, finden mit der Under Armour Draft Run Short eine prima Laufshorts für den Sommer und den Indoorbereich. Für 65 Euro ist die kurze Hose zwar kein Schnäppchen, für Saisonläufer:innen aber durchaus eine Überlegung wert.

Das getestete Produkt wurde uns von dem Label kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf das Testergebnis hat dies jedoch keinen Einfluss.