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Muskelverkürzung

Die Theorie der Muskelverkürzung - Tatsache oder Mythos?

Jede Bewegung resultiert aus dem Zusammenspiel von Nervenfasern und Muskulatur. Ganz egal, ob Mausklick oder Marathonlauf, der grundlegende Mechanismus ist eigentlich immer gleich. Außerdem ist es sehr interessant und für viele vielleicht sogar verblüffend, dass die circa 600 Skelettmuskeln des Menschen ungefähr 45 Prozent seines gesamten Körpergewichtes ausmachen.
Um eine etwas genauere Vorstellung davon zu bekommen, was eine Muskelverkürzung eigentlich darstellt, ist es wichtig, sich zuerst einmal die grundlegende Funktionsweise der Muskulatur zu verdeutlichen.

Funktionsweise der Muskulatur

Muskeln sind mittels Sehnen über sogenannte Ansatzpunkte mit den Knochen fest verbunden. Auf Befehl des Nervensystems zieht sich die Muskulatur zusammen bzw. entspannt sich wieder. Dadurch entsteht die Bewegung.

Beispiel: Sobald Sie den Unterarm anwinkeln, zieht sich der Bizeps zusammen. Seine Ansatzpunkte an der Schulter und am Unterarmknochen bewegen sich aufeinander zu. Das dazwischenliegende Gelenk, im konkreten Fall also der Ellenbogen, wird gebeugt. Zur gleichen Zeit muss sich der gegenüberliegende Streckmuskel, im vorliegenden Beispiel demnach der Trizeps, entspannen. Wäre jetzt einer der beiden Muskeln verkürzt, könnten Sie Ihren Arm entweder nicht mehr völlig durchstrecken oder das Anwinkeln wäre nur noch eingeschränkt möglich. Zahlreiche Trainer, Physiotherapeuten und Orthopäden sprechen dann oft von einer Muskelverkürzung, die sich am besten mit gezieltem Dehnen beheben lässt.

Die vermeintlich organische Muskelverkürzung

Inzwischen ist bewiesen, dass es eine anatomisch-strukturelle Muskelverkürzung nicht gibt. Ganz egal, was Sie auch tun: Ein Muskel kann weder stofflich an Länge zunehmen, noch schlanker werden. Der Grund: Die verschiedenen Elemente, aus denen ein Muskel gebildet wird, sind von sich aus, weder in Länge noch in Breite hin elastisch. Die bei Belastung körperlich wahrgenommene Elastizität des Gesamtsystems wird nämlich hauptsächlich durch die Sehnen verursacht. Jeder kann sich gut vorstellen, wie es theoretisch aussähe, wenn ein wirklich länger gezogener Muskel bei Entlastung wie ein schlaffes Gummiband zwischen seinem Ursprung und Ansatz völlig schlaff durchhängen würde.

Das, was selbst Experten unter Begriff Muskelverkürzung zusammenfassen, ist in Wahrheit eine eingeschränkte Dehnfähigkeit oder Flexibilität.

Sind nämlich die Kräfte, die einander gegenüberliegende Muskeln transportieren können, sehr unterschiedlich groß, so erscheint die Seite mit der größeren Ruhespannung verkürzt. Sollten Sie nun versuchen durch ausgiebiges Dehnen den Muskel zu verlängern, erreichen Sie genau das Gegenteil: Sie erhöhen dessen Ruhespannung noch weiter und verschlimmern die bestehende muskuläre Dysbalanceeher, als sie auszugleichen.

Wozu dann überhaupt dehnen?

Regelmäßiges Dehnen führt dazu, dass Sie bei gleicher Muskellänge immer unempfindlicher gegenüber Dehnschmerzen werden. Im Extremfall kann es bei regelmäßigem Dehntraining und einer immer weiteren Erhöhung der Belastungsgrenze, durch den Gewöhnungseffekt sogar zu Muskelverletzungen kommen. Die natürliche Schutzschwelle wird dann einfach überschritten. Was für den Freizeit- und Breitensportler so wohl eher nicht zu befürchten ist, spielt beispielsweise bei Turnern oder Akrobaten durchaus eine wichtige Rolle.

Funktionelle Betrachtung der Muskelverkürzung

Von einer Verkürzung wird gesprochen, wenn der Muskel in einem viel kleineren Winkel seine stärkste Kraftentfaltung besitzt, als es für die jeweilige Belastung bzw. sportliche Betätigung erforderlich wäre. Wie beschrieben, lässt sich mit Dehnübungen weder die reale Muskellänge noch eine funktionelle Muskelverkürzung beeinflussen.

Vielmehr sollten Sie daran arbeiten, den Muskel regelmäßig und wiederholt über möglichst große Bewegungsamplituden, das heißt "bis zum Anschlag" arbeiten zu lassen. Gleichzeitig muss der Muskel, der dem von der gefühlten Muskelverkürzung betroffenen gegenüberliegt, ganz gezielt gekräftigt werden. In dem Maße, wie Sie durch intelligentes Krafttraining ein Gleichgewicht zwischen den in Ruhespannung herrschenden Kräften herstellen, wird sich die muskuläre Dysbalance aufheben. Die vermeintliche Muskelverkürzung verschwindet.
  • Bei einer Muskelverkürzung handelt es sich um eine muskuläre Dysbalance, die mit Dehnen nicht korrigiert werden kann.
  • Wichtig ist allgemeines Krafttraining, bei dem die muskulären "Spieler" und "Gegenspieler" gleichermaßen einzubeziehen sind.
  • Nicht nur beim Training, sondern auch im Alltag sollten immer möglichst große Bewegungsreichweiten angestrebt werden.
  • Gezieltes Krafttraining und Dehnen verbessern die Beweglichkeit.
Quellen und weiterführende Links:
Foto: unsplash.com