Kuriosum beim Zürich-Marathon

09.05.2012 von Wolfram Gensch

Zürich. Schon vor dem Start war aufgrund der Wetterverhältnisse abzusehen, dass ein Erfüllen der Norm (2:33:00 Stunden) eigentlich unmöglich werden würde, denn Wind und Regen setzten den Athleten zu. Doch Neuenschwander ließ sich nicht beirren und erreichte mit 2:31:56 nicht nur souverän die Erfüllung der Norm, sondern auch eine persönliche Bestzeit.

Mitverantwortlich dafür waren ihre beiden Schrittmacher, die Neuenschwander unglücklicherweise 2 Tage zuvor ausdrücklich lobte: „Sie sorgen dafür, dass ich nicht auf die Uhr schauen muss, im Gedränge eine Lücke finde und mich bei den Ständen optimal verpflegen kann.“

Nun droht Ärger

Die Richtlinien für Marathonläufer sehen allerdings ganz klar vor, dass das Rennen alleine bewältigt werden muss. Zwar sind Tempomacher nicht unüblich, werden aber selten so in das Zentrum gestellt wie von der Schweizer Athletin. Nun spaltete ein der Fall den Schweizer Verband. Auf der einen Seite bleibt eine tolle Leistung natürlich nach wie vor bestehen, dennoch ist anzuzweifeln, ob Neuenschwander ohne die Helfer die Norm geknackt hätte.

Dass sie es kann, bewies sei beim letzten Berlin Marathon, den sie mit 2:33:45 finishte. Wie auch immer die zuständigen Gremien entscheiden werden, der Leichtathletik-Szene stehen aufregende Wochen bevor, ein Urteil könnte Signalwirkung haben.