Äthiopier/innen laufen Rekorde in Dubai

Spitzengruppe mit Spitzenleistungen bei den Männern

Dubai. Der Standard Charted Dubai-Marathon war vor allem für die teilnehmenden Äthiopier und Äthiopierinnen ein voller Erfolg. Bei fast idealem Wetter zwischen 12°C und 17°C setzten sie am vergangenen Freitag, dem 26.01.2018 erfolgreich neue Marathonrekorde.

Der 27-jährige Äthiopier Mosinet Geremew wurde als letzter Topläufer erst am Montag vor dem Lauf nachgemeldet, doch das hielt ihn nicht davon ab, am Ende als Erster durch das Ziel zu laufen. Weit über die Hälfte der Strecke liefen ein Duzend Männer noch im Bereich des Weltrekordes (02:02:57 Stunden), doch nachdem sich die Tempomacher zurückzogen, gelang es dem übrigen halben Duzend nicht, die Geschwindigkeit beizubehalten. In einem dramatischen Endspurt rangen noch fünf Läufer um den Sieg, die ihre Positionen mehrmals wechselten. Am Schluss gewann Mosinet Geremew mit 02:04:00 Stunden, eine Zeit, die ihn zum zehntschnellsten Marathonläufer aller Zeiten macht und als neuer Streckenrekord in Dubai gilt. Zwei Sekunden nach ihm, nach 02:04:02 Stunden, erreichte sein Landsmann, Debütant Leul Gebresilase, das Ziel. Auf den dritten Platz schaffte es Titelverteidiger Tamirat Tola (ETH, 2:04:06 Stunden), dem an einer Verpflegungsstation bei Kilometer 35 jemand vor die Füße lief, was ihn beinahe zu Fall brachte. Die ersten zehn Ränge der Männer von Äthiopiern belegt, waren sie die dominierende Nation in diesem Lauf.

Auch die Frauen laufen in Rekordform

Das Rennen der Frauen entwickelte sich eher entgegengesetzt dessen der Männer. Das Tempo war zu Beginn noch etwas verhalten, nahm dafür später an Fahrt auf. Die dreimalige Siegerin des Dubai-Marathons und bisherige Streckenrekordlerin, Äthiopierin Aselefech Mergia, gab das Rennen bereits nach 15 km auf. Ungefähr zehn Kilometer später stieg auch ihre Landsfrau Mare Dibaba, Weltmeisterin von 2015, aus. Während es nach 30 km noch neun Läuferinnen in der Spitzengruppe waren, gelang es Roza Dereje hinter Kilometer 40 dann, sich aus der Spitzengruppe zu lösen, die zu dem Zeitpunkt noch aus vier Personen bestand. Mit einer Zeit von 02:19:17 Stunden stellte auch sie einen neuen Streckenrekord auf und ist nun die siebtschnellste Läuferin aller Zeiten. „Ich hatte noch Energie, das war entscheidend. Dadurch konnte ich mein Tempo halten“, wird die 22-jährige Äthiopierin auf laufen.de zitiert. Roza Dereje gewann vor ihrer Teamkollegin und Landsfrau Feyse Tadese (02:19:30 Stunden). Den dritten Platz belegte die Äthiopierin Yebrgual Melese mit 02:19:36 Stunden. Landsfrau und Titelverteidigerin Worknesh Degefa landete auf Platz vier (02:19:53 Stunden).

Die Sieger Geremew und Dereje dürfen sich über eine Prämie von jeweils 200.000 US-Dollar (entspricht ca. 160.000€) freuen. Der Gewinn des Standard Charted Dubai-Marathons gilt als höchste Siegesprämie im internationalen Marathonlauf.

Schnelle Zeiten bringen schnelle Rennen

Die ersten zehn Athletinnen der Frauen und die ersten acht Athleten bei den Männern liefen alle jeweils ihre persönliche Bestzeit. Insgesamt lieferten sieben Männer Zeiten unter 02:05:00 Stunden. Das ist genauso einmalig in der Geschichte des Marathonlaufes wie die Ergebnisse der Frauen. Hier liefen zum ersten Mal vier Läuferinnen innerhalb eines Rennens unter 02:20:00 Stunden ins Ziel ein. All diese von Äthiopiern und Äthiopierinnen erreichten Spitzenzeiten haben zur Folge, dass der Standard Chartered Dubai-Marathon auf der Liste der schnellsten City-Marathonrennen der Welt einen Sprung nach oben macht. Bei den Männern gilt der Berlin-Marathon (02:03:28,4 Stunden) als der Schnellste, nun gefolgt vom Dubai-Marathon (02:04:12,7 Stunden), der den London-Marathon auf Platz drei verwiesen hat. Auch bei den Frauen befindet sich der Dubai-Marathon nun auf Platz zwei (02:19:41,9 Stunden), hinter der Nummer eins London (02:18:25,7 Stunden) und vor Berlin (02:19:50,5 Stunden).