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Bänderdehnung

Bänderdehnungen oder Bänderzerrungen kommen häufig bei Läufern vor

Bänderdehnungen oder Bänderzerrungen sind häufig vorkommende Sportverletzungen. Sie können entstehen, wenn es auf Grund von extremen oder abrupten Bewegungen zu einer starken Belastung der Gelenkbänder kommt, wie es etwa beim Umknicken eines Fußes oder beim plötzlichen Verdrehen eines Knies der Fall ist.
Die Bänderdehnung oder Bänderzerrung ist die leichteste Form der Bandverletzung und zählt zu den besonders häufig vorkommenden Sportverletzungen. Meist tritt eine Bänderdehnung an den Außenbändern im oberen Sprunggelenk auf, aber auch die Knie, die Ellenbogen, die Schulterm oder die Handgelenke können von Bandverletzungen betroffen sein. Bänderdehnungen entstehen, wenn der reguläre Bewegungsspielraum der Bänder überschritten wird, so dass es zu einer Überdehnung kommt. Die Bänderdehnung (Bandverletzung ersten Grades) ist dabei die Vorstufe zum Bänderanriss (Bandverletzung zweiten Grades) oder zum Bänderriss bzw. der Bandruptur (Bandverletzung dritten Grades).

Die Funktion der Bänder verstehen

Um die Probleme, die eine Bänderdehnung verursachen kann, besser zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass es die Aufgabe der Bänder, die an den Außenseiten der Gelenke verlaufen, ist, diese zu festigen sowie ihre Bewegungen zu führen und einzugrenzen. Aufgebaut werden die Bänder durch die Zellen des Bindegewebes und versorgt werden sie über die Blutgefäße, die sich im Übergangsbereich zwischen Knochen und Bändern befinden. Damit die Bänder die auf sie einwirkenden Kräfte abfedern können, sind sie wellenförmig angeordnet. Kommt es nun zu einer Überdehnung eines Bandes, wird dessen einheitliche Faseranordnung durch die extreme Belastung gestört. Wegen der Bedeutung der Bänder für die Stabilität und Bewegungsführung der Gelenke, erfordern Bänderdehnungen und andere Bandverletzungen eineReduktion des Trainings oder sogar ein mehrwöchiges Aussetzen des Sportprogramms.  

Sport als Risiko für Bänderverletzungen

Zu den Sportarten, die ein erhöhtes Risiko für Bänderdehnungen in sich bergen, zählen neben Ballsportarten wie Fußball oder Basketball auch Tennis, Skifahren und Laufen, da es bei all diesen Sportarten zu extremen oder abrupten Bewegungen kommen kann, die die Gelenkbänder zu stark belasten. Aber auch Nichtsportler sind vor Bänderdehnungen nicht gefeit, denn eine Bandverletzung kann schon die Folge eines falschen Auftretens mit plötzlicher Verdrehung des Knies, oder eines Umknickens mit dem Fuß sein. In letzterem Fall erfolgt das Umknicken meist zur Außenseite des Fußes hin –als Supinationstrauma -, während das Umknicken zur Innenseite – das Pronationstrauma – viel seltener beobachtet wird.

Symptome einer Bänderdehnung

Eine Bänderdehnung äußert sich im Gegensatz zu einer Bandverletzung zweiten (Bänderanriss) oder dritten Grades (Bänderriss) nur durch leichte Schmerzen beim Bewegen des betreffenden Knöchels sowie beim Auftreten. Da kein Riss im Gewebe entsteht, sondern es nur zu einer Überdehnung eines Bandes kommt, sind lediglich leichte Schwellungen im Sprung- oder Kniegelenk auszumachen.

Da die Bänder, die das Gelenk stabilisieren, bei einer Bänderdehnung nicht gerissen sind, bleibt das Gelenk stabil, so dass Stehen und Gehen weiterhin möglich sind, auch wenn die Bänderdehnung mit Funktionsverlusten und Krafteinbußen im betroffenen Gelenk einhergeht. Das druckempfindliche und nicht mehr voll belastbare Gelenk kann sich wie „gesperrt“ anfühlen. Hämatome(Blutergüsse) zählen hingegen nicht zu den typischen Symptomen einer Bänderdehnung, da aufgrund des intakten Gewebes in der Regel kein Blut austritt.

Die Beschwerden lassen sich durch Schonung, Hochlagern und Kühlen der betroffenen Gelenke rasch lindern, aber werden die Laufbelastungen zu früh wieder aufgenommen, melden sich die Symptome der Bänderdehnung meist in verstärkter Form schnell wieder zurück. Die Schmerzlinderung hält nur solange an, wie die Regenerationszeit währt, wenn eine Bandverletzung nicht vor der Wiederaufnahme des Trainings vollständig auskuriert wird.

Die Ursachen von Bänderdehnungen / Bänderzerrungen

Bei einer Bänderdehnung bzw. Bänderzerrung wird der natürliche Bewegungsspielraum überschritten, so dass es zu einer Überdehnung der Bänder kommt. Nicht nur bei intensiver sportlicher Betätigung kann es zu solch einer Bandverletzung kommen, sondern auch durch kleine Unachtsamkeiten im Alltag. Ein Abrutschen des Fußes am Kantstein oder ein Ausrutschen auf nassem Boden oder auf einer Bananenschale können dafür schon genügen. Im Laufsport ist die Gefahr des Umknickens vor allem dann gegeben, wenn auf anspruchsvollem Laufuntergrund trainiert wird, wie es etwa beim Crosslauf der Fall ist. Auch das Laufen auf nassen oder glatten Laufböden sowie ungünstiges Aufsetzen nach einem Sprung gehen mit einem erhöhten Risiko für Umknickverletzungen und Bänderdehnungen einher.

Tritte oder Schläge, die von außen gewaltsam auf das Sprung- oder Kniegelenk einwirken, sind weitere mögliche Ursachen einer Bänderdehnung. Deshalb sind Bandverletzungen bei Fußball, Basketball, Badminton und Squash nicht selten, zumal sich diese Sportarten auch durch extreme Bewegungen wie schnelles Drehen, Starten oder Stoppen auszeichnen, was zu starken Belastungen der Bänder führt.

Die Diagnose der Bänderdehnung / Bandverletzung

Um die Bänderdehnung von einer schwerwiegenderen Bandverletzung wie einem Bänderanriss oder einer vollständigen Bandruptur zu unterscheiden, sind neben der klinischen Diagnose auch der Einsatz bildgebender Verfahren wie der Röntgenuntersuchung oder der Kernspintomographie üblich. Ein erster Hinweis auf das Vorliegen einer Bänderzerrung ist dabei das Fehlen eines Blutergusses und das Vorhandenseins einer nur leichten Schwellung am betroffenen Gelenk. Dass kein Bänderriss vorliegt, lässt sich auch dann vermuten, wenn der Patient sein Knie- oder Sprunggelenk weiterhin belasten kann, und auch die vom Arzt vorgenommenen Tests zur Stabilität und Funktionstüchtigkeit des Gelenks zur Zufriedenheit ausfallen.

Bandverletzungen am Außenband des Sprunggelenks können mit Hilfe des Aufklapptests diagnostiziert werden. Dabei untersucht der Arzt, ob sich der Fuß nach außen aufklappen lässt. Liegt ein Bänderriss vor, lässt sich der Fuß nach hinten kippen. Bei Bandverletzungen im Bereich des Kniegelenks gibt es den so genannten Schubladentest, der Auskunft darüber erlaubt, ob eine Schädigung des vorderen Kreuzbandes vorliegt. Ist dies der Fall und ist das Band gerissen, lässt sich der Unterschenkel wie eine Schublade nach vorn ziehen. Liegt eine Verletzung des hinteren Kreuzbandes vor, lässt sich der Unterschenkel in angewinkelter Position im Liegen nach hinten schieben.

Die Therapie der Bänderdehnung

Bei einer Bänderdehnung sowie auch bei den anderen Formen von Bandverletzungen ist als Erste-Hilfe-Maßnahme ein Vorgehen nach der PECH-Regel angezeigt. Eine sofortige Laufpause, die Kühlung des schmerzenden Knie- oder Sprunggelenks, das Anlegen eines Kompressionsverbandes und das Hochlagern des betroffenen Beins bringen zwar rasch Linderung der Beschwerden, aber zur Sicherheit sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, der die Diagnose „Bänderdehnung“ stellt und Knochenbrüche sowie Bandverletzungen schwereren Grades wie Bänderanrisse oder vollständige Bandrupturen ausschließt.

Liegt tatsächlich nur eine relativ harmlose Überdehnung eines Bandes vor, heilt diese in der Regel schon nach einer ein- bis zweiwöchigen Phase der Ruhe und Schonung ohne Komplikationen wieder aus. Das Lauftraining muss während dieser Zeit unterbrochen werden, aber alltägliche Belastungen der betroffenen Gelenke – wie Stehen und Gehen – sind meist möglich, außer in den Fällen, wo die volle Belastung der Gelenke mit Schmerzen verbunden ist.

Um den Genesungsprozess aktiv zu unterstützen, ist ein häufiges Kühlen der von Bänderdehnungen geschädigten Gelenke hilfreich, und ebenso das häufige Hochlagern der Beine. Auch das Tragen von gelenkstabilisierenden Bandagen ist zu empfehlen.

Sind die, durch die Bänderdehnung verursachten Beschwerden abgeklungen, können Sportler allmählich wieder mit ihren Training beginnen, wobei zu rasche Umfangssteigerungen vermieden werden sollten. Unter der Laufbelastung können auch in der Folgezeit gelegentlich noch leichte Schmerzen auftreten. Sollten sich die Beschwerden aber verstärken, ist ein erneuter Besuch beim Arzt anzuraten.

Bänderdehnungen vorbeugen

Bänderdehnungen oder Bänderrissen lässt sich nur eingeschränkt vorbeugen, da eine Sportverletzung, ein Unfall oder einfach eine falsche Bewegung nie ganz ausgeschlossen werden können. Aber zumindest lässt sich das Verletzungsrisiko vermindern, wenn an der Verbesserung des Trainingszustands gearbeitet wird. Neben einem Krafttraining für die Muskulatur der Unterschenkel , das hilft, die Gelenke zu stabilisieren und die Bänder zu entlasten, sind vor allem Übungen zur Schulung des Gleichgewichtssinns und Koordinationsübungen wichtig, um das Zusammenspiel der verschiedenen Muskelgruppen und die Steuerung der Bewegungsabläufe in der Laufbewegung zu verbessern.

Weitere Möglichkeiten, das Risiko für eine Bänderdehnung zu reduzieren, sind das Tragen von Stützverbänden wie Bandagen, die die von Verletzungen bedrohten Sprunggelenke zusätzlich schützen. Die auch zur Therapie von Bänderdehnungen eingesetzten Tapeverbände tragen zur Stabilität der Gelenke bei, ohne deren Bewegungsfreiheit einzuschränken.

Läufer, die sehr anfällig für Laufverletzungen und Bänderzerrungen sind, sollten sich für gut stützende Laufschuhe entscheiden, beim Training auf sehr unebene Laufböden verzichten und weniger anspruchsvollen Untergründen den Vorzug geben. Auch Supination oder Überpronation können Gründe für häufige Bänderberletzungen sein.

Sehr wichtig für die Vermeidung von Bänderdehnungen ist darüber hinaus das Einhalten der nötigen Regenerationszeiten, da es nicht selten aus Übermüdung oder sportlicher Überlastung zu „Fehltritten“ und Bandverletzungen kommt.

Übungen zur Prophylaxe von Bänderdehnungen

Um die Gefahr des Umknickens mit dem Sprunggelenk zu verringern, ist die regelmäßige Durchführung eines Koordinations- und Propriozeptionstrainings von großer Bedeutung. Durch Koordinationsübungen verbessert sich das Zusammenspiel der, für die Stabilität und Bewegung des Gelenks verantwortlichen Muskeln, und durch das Training der Propriozeption (Wahrnehmung des eigenen Körpers im Raum) wird der Gleichgewichtssinn geschult, was ebenfalls dazu beiträgt, das Risiko für eine Bänderdehnung zu reduzieren.Hier drei Beispiel-Übungen zur Vorbeugung von Bänderzerrungen:
  • Der Einbeinstand: Mit gestreckter Hüfte und nach vorn gerichtetem Blick aufrecht hinstellen, die Arme im 90-Grad-Winkel zur Seite strecken. Nun das Standbein etwas beugen und das andere Bein zur Seite abspreizen. Anschließend die Übung mit dem anderen Bein wiederholen.
  • Die Waage: Auch bei dieser Übung zur Prophylaxe einer Bänderdehnung wird der Einbeinstand eingenommen, wobei die Arme wieder im 90-Grad-Winkel zur Seite gestreckt sind. Nun den Oberkörper nach vorn neigen und die Hüfte des Standbeins um 90 Grad beugen. Das andere Bein wird nach hinten geführt, der Blick richtet sich zum Boden. Mit dem anderen Bein dasselbe wiederholen.
  • Der Zehenspitzenstand: Das letzte Beispiel für Trainingsübungen zur Vorbeugung von Bänderdehnungen kann sowohl mit jeweils einem Fuß als auch mit beiden Füßen gleichzeitig ausgeführt werden. Hier die beidfüßige Variante: Auf der untersten Treppenstufe stehend, werden die Fersen nach unten abgesenkt und anschließend wieder nach oben gedrückt. (Diese Übung ist nicht nur zur Vermeidung von Bandverletzungen hilfreich, sondern wird auch gegen Achillessehnenbeschwerden empfohlen!)
Neben diesen Trainingsbeispielen zur Verbesserung der Koordination und damit zur Vorbeugung von Bänderdehnungen, sind zur Verbesserung der dynamischen Stabilität Übungen auf einem Minitrampolinoder einem Therapiekreisel hilfreich, sowie auch das Absolvieren des Lauf-ABCs.
  • Eine Bänderdehnung entsteht durch zu starke oder zu abrupte Belastungen eines Gelenkbandes (meist an Sprunggelenk oder Kniegelenk)
  • Zu den häufigsten Ursachen dieser Bandverletzung gehört das Umknicken mit dem Fuß beim Laufen und Sport treiben
  • Die Bänderdehnung ist die harmloseste Form einer Bandverletzung, wobei der Übergang zum Bänderriss fließend ist
  • Bänderdehnungen verursachen meist nur schmerzhafte Schwellungen im betroffenen Gelenk und erfordern eine zweiwöchige Schonung
  • Als Sofortmaßnahme bei schmerzhaft überdehnten Bändern hilft ein Vorgehen nach der PECH-Regel
  • Bänderdehnungen lässt sich nur bedingt vorbeugen – hilfreich sind aber auf jeden Fall Koordinationsübungen, Kraftübungen und eventuell das Tragen schützender Bandagen
Quellen und weiterführende Links:
Foto: © kogge - fotolia.de