Sensationen der Marathonwelt

14.10.2019 – Mathilda Schuster

Wien. Lange Zeit galt die Zwei-Stunden-Marke in der klassischen Marathondistanz von 42,195 km als unüberwindlich. Eliud Kipchoge zeigte am vergangenen Samstag (12.10.19) jedoch, dass dem nicht so ist und lief in Wien die gesamte Marathonstrecke in einer unglaublichen Zeit von 01:59:40 Stunden. Seine fantastische Leistung wird allerdings nicht als Weltrekord anerkannt, da sie unter Laborbedingungen aufgestellt wurde. Der Kenianer wurde von insgesamt 41 Spitzenläufern unterschützt, die als Tempomacher und Spender von Windschatten eingesetzt wurden und somit halfen, perfekte Marathonbedingungen zu schaffen. Ein schneller Start verschaffte Kipchoge einen Puffer für die anvisierte Zeit.

Die Strecke war von Sponsor Jim Ratcliff eigens neu asphaltiert worden und so vollkommen eben, weiterhin wurde auf dem Weg mit orangefarbenen Streifen eine Ideallinie angebracht, der Kipchoge entlang laufen sollte. Vor ihm fuhr ein Begleitfahrzeug, das mit einem grünen Lichtstrahl die perfekte Geschwindigkeit vorgab. Kipchoges Schuhe wurden extra an den Asphalt angepasst und die bereitgestellten Getränke an seine physiologischen Bedürfnisse – nichts wurde dem Zufall überlassen. Auch das Wetter spielte direkt beim erstgewählten Tag mit und bot die optimalen Bedingungen fürs Laufen.

Aufgrund der im Rahmen des Projekts optimierten Bedingungen gilt der Lauf zwar nicht als Weltrekord, was aus persönlichen Gründen weniger tragisch ist, denn diesen hat Kipchoge ohnehin schon inne. Beim Berlin-Marathon 2018 stellte der Kenianer mit 02:01:39 Stunden die internationale Bestzeit auf.

Chicago. Neben dem inoffiziellen Rekord von Kipchoge wurde nur einen Tag später, am 13.10.2019, unglaublicherweise gleich noch ein offizieller aufgestellt: Brigid Kosgei ist seitdem die neue amtierende Marathonweltrekordlerin. Beim diesjährigen Chicago-Marathon erreichte die Kenianerin nach 02:14:04 Stunden die Ziellinie und erreichte somit Rang 1 der ewigen Weltbestenliste. Tatsächlich unterbot sie die vorherige Bestzeit der Britin Paula Radcliffe um 01:21 Minuten. Radcliffe hatte den Weltrekord zuvor sechzehn lang Jahre gehalten.Kosgei hielt den gesamten Marathon ein gleichmäßig hohes Tempo und holte sich so bereits zum zweiten Mal den sicheren Sieg. Auch den London-Marathon hatte die 25-Jährige dieses Jahr schon für sich bestritten.