Jogi Löw gehen die Stürmer aus

07.09.2012 von Marcel Kollmar

Berlin. Der 34-jährige Angreifer von Lazio Rom hat beste Aussichten, auch bei der WM in zwei Jahren noch aufzulaufen, denn ernsthafte Konkurrenten sind nicht in Sicht.

Gómez verletzt - Kießling außen vor

Der einzige Stürmer, der aufgrund seiner formidablen Torquote als ernsthafte Alternative zu Klose gilt, ist Mario Gómez. Doch der Mann vom FC Bayern München ist derzeit verletzt, wird noch einige Zeit ausfallen und muss um seinen Stammplatz beim Rekordmeister bangen, denn Neuzugang Mario Mandzukic trifft derzeit nach Belieben. Talentierten Stürmern, wie Sebastian Polter, Kevin Volland oder Julian Schieber, die Löw nach eigenem Bekunden genau beobachtet, fehlt es an Klasse und/ oder Erfahrung. Sie werden höchstens mittelfristig eine Alternative zu den beiden arrivierten Angreifern sein.

Allerdings übt sich Löw auch im freiwilligen Verzicht: Stefan Kießling, der nach Ansicht vieler Experten eine Nominierung verdient hätte, spielt in den Überlegungen des Bundestrainers keine Rolle. Dabei trifft der 28-Jährige seit Jahren ähnlich häufig wie beispielsweise Lukas Podolski (oder auch Klose, als der noch in der Liga war). In 247 Bundesligapartien gelangen Kießling 87 Tore und 40 Vorlagen.

Löw plant mit Reus

Löw plant allerdings anders und erwägt, seinen spanischen Kollegen Vincente del Bosque zu kopieren, der bei der EM mit einem "falschen Neuner" in Gestalt von Cesc Fabregas den Titel holen konnte. Für Deutschland dürfte diese Rolle der Dortmunder Marco Reus spielen, der nach Meinung des Bundestrainers "der nächste ist, der die nötigen Qualitäten hat", um in der deutschen Spitze zu agieren. Der Borusse verfüge über die nötige Intelligenz, Flexibilität und technische Klasse, führt Löw aus. Klubtrainer Jürgen Klopp setzt Reus allerdings zumeist auf der Zehn oder als rechten Flügelmann ein.