Mit unserer Sportartikel-Suche findest Du die Angebote für Sportausrüstung aus hunderten Online-Shops.
Deutschlands große Online-Suche speziell für Sportartikel.
Mit unserer Sportartikel-Suche kannst Du ganz einfach nach Sportgeräten, Trainingskleidung, Bällen und jedem anderen Sportartikel für Deinen Lieblingssport im Internet suchen - wir zeigen Dir die besten Angebote, die wir in mehreren hundert Online-Sportfachgeschäften finden konnten. Mit einem Klick gelangst Du auf die Seite des Online-Shops, in dem Du den Sportartikel kaufen kannst.
Mehr Artikel

Muskelfaserriss in Wade, Oberschenkel oder Knie?

Bei Läufern tritt ein Muskelfaserriss meist in der Wade auf

Ein Muskelfaserriss ist schwerwiegender als ein Muskelkater oder eine Muskelzerrung, aber nicht so gravierend wie ein vollständiger Muskelriss. Die Hauptursachen eines Risses von Muskelfasern sind permanente starke Beanspruchungen der Muskeln oder aber akute hohe Belastungen.
Muskelfaserrisse zählen zu den typischen Sportverletzungen, wobei Sportarten, bei denen Abbremsen und Beschleunigen sich immer wieder abwechseln, und bei denen die Schnellkraft des Muskels gefordert ist, ein besonders hohes Risiko für Risse in den Muskelfasern aufweisen. Ballsportarten wie Fußball und Squash gehören dazu, aber auch der Laufsport – und hier vor allem der Kurzstreckensprint, weil der Sprinter die gesamte Oberschenkelmuskulatur plötzlich anspannen und nachfolgend extrem belasten muss.

Neben den Oberschenkeln sind es vor allem die Waden, die bei Läufern von Muskelfaserrissen betroffen sein können. Es sind meist ruckartige Muskelanspannungen (z. B. beim Ansprinten oder Abspringen), die zu einer Überdehnung des Wadenmuskels führen, der sich mit einem hörbaren Geräusch von der Achillessehne löst.

Beim Verdacht auf eine solche Muskelverletzung, die sich durch einen heftigen Schmerz und starke Bewegungseinschränkungen bemerkbar macht, ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen, der je nach Ausmaß der Muskelschäden eine konservative oder operative Therapie einleitet. Wenn keine Komplikationen entstehen und der Läufer nicht zu früh wieder mit seinem Training beginnt, kann er auch bei ausgedehnten Muskelfaserrissen einen guten Heilungsverlauf erwarten.

Zur Anatomie des Muskels und zur Entstehung des Muskelfaserrisses

Ein Muskelstrang besteht aus Tausenden von Muskelfasern, zwischen denen Kapillaren (Blutgefäße) und Nervenfasern verlaufen. Die einzelnen Muskelfasern werden durch Muskelfaszien (bindegewebsartige Strukturen) zu Muskelfaserbündeln zusammengefasst, so dass abgrenzbare Einzelmuskeln entstehen.

Durch mangelnde Dehnfähigkeit eines Muskels, akute hohe Belastungen oder Dauerbeanspruchungen können unterschiedlich starke Verletzungen auftreten.

Sind weniger als fünf Prozent der Muskelfasern gerissen, liegt eine Muskelzerrung vor, die einem Muskelfaserriss ersten Grades entspricht. Dabei handelt es sich um geschlossene Verletzungen der Muskulatur, die die umgebende Haut unversehrt lassen. Bei Muskelfaserrissen zweiten Grades reißen größere Mengen von Muskelfasern ein, die die Funktion des Muskels schon wesentlich beeinträchtigen und zu krampfartigen Schmerzen bei aktiver Bewegung führen. Ist der gesamte Muskel durchtrennt, liegt ein Muskelriss dritten Grades vor, der mit einem vollständigen Funktionsverlust des betroffenen Muskels einhergeht.

Muskelfaserriss in Wade oder Oberschenkel: Die Symptome

Ob Wade oder Oberschenkel: Muskelfaserrisse äußern sich meist durch plötzlich einschießende und stechende Schmerzen – oft verbunden mit einem fühlbaren Reißen. Gelegentlich treten die Beschwerden auch erst nach einigen Stunden auf und fallen umso heftiger aus, je mehr Fasern des Muskels gerissen sind. Die Waden und die Oberschenkel, die bei Sportlern und gerade Läufern überdurchschnittlich häufig von Muskelfaserrissen betroffen sind, schmerzen nicht nur beim Anspannen und Dehnen, sondern auch in Ruhephasen.

Ein Muskelfaserriss geht mit Bewegungseinschränkungen einher und führt zu Krafteinbußen der verletzten Muskulatur. Laufen, Gehen und vor allem der Zehenstand sind oft nicht mehr möglich und mit messerstichartigen, heftigen Schmerzen verbunden.

Von außen ist ein Muskelfaserriss sowohl in der Wade als auch im Oberschenkel zunächst schwer zu erkennen, da sich nur leichte Schwellungen im verletzten Bereich bilden. Blutergüsse sind hingegen erst dann zu sehen, wenn das aus den verletzten Kapillaren austretende Blut ins umliegende Gewebe gelangt, was nur dann der Fall ist, wenn auch die Muskelfaszie, d.h. die Weichteil-Komponenten des Bindegewebes, die den ganzen Körper als ein umhüllendes und verbindendes Spannungsnetzwerk durchdringen, gerissen ist.

Die Ursachen von Muskelfaserrissen

Risse in den Muskelfasern der Waden oder Oberschenkel sind oft die Folge permanent hoher Laufbelastungen, die die Muskeln überfordern. Gerade die Wadenmuskulatur ist beim Laufsport hoch belastet, da sie es ist, die das Abrollen über den Vorfuß und die Zehen ermöglicht. Sprinter haben es hingegen häufig mit Muskelfaserrissen der Oberschenkel zu tun, da sie diese Muskeln sehr stark und abrupt anspannen und belasten.

Neben lang anhaltenden Muskelbelastungen und plötzlichen extremen Beanspruchungen von Muskeln können auch äußere Gewalteinwirkungen zu Muskelverletzungen in Form von Muskelfaserrissen führen. Das Risiko für Faserrisse in der Muskulatur ist dabei vor allem dann gegeben, wenn die betreffenden Muskeln nur eine ungenügende Dehnfähigkeit aufweisen, was sie anfällig für Verletzungen macht. Bei den Ursachen von Muskelfaserrissen stehen daher das Vernachlässigen der Dehnübungen, (oder falsches Dehnen) und ein schlechter Trainingszustand des Sportlers sowie eine zu kurze Aufwärmphase vor dem Lauftraining auf den vorderen Plätzen.

Weitere Gründe für das Auftreten eines Muskelfaserrisses können sein:
  • Fußfehlstellungen
  • das Tragen falscher Laufschuhe
  • das Trainieren auf rutschigem oder unebenem Laufuntergrund
  • Muskelverkürzungen oder Muskelverhärtungen
  • zu intensives Bergtraining
  • eine zu rasche Erhöhung der Laufumfänge
  • Laufen im Freien bei sehr niedrigen Außentemperaturen und in unpassender Laufbekleidung
  • Kochsalz- und Mineralstoffmängel (durch starkes Schwitzen oder eine ungesunde Ernährung), die die Muskelfunktionen beeinträchtigen
  • eine zu knapp bemessene Regeneration, die den Muskeln nicht genügend Zeit für die Erholung lässt
  • ein zu schneller Wiedereinstieg ins Lauftraining nach früheren Muskelfaserrissen oder anderen Muskelverletzungen

Wie ein Muskelfaserriss diagnostiziert wird

Bei Schmerzen oder Schwellungen in der Wade oder dem Oberschenkel, die beim Laufen oder durch einen Unfall entstanden sind und nicht innerhalb kurzer Zeit wieder verschwinden, sowie vor allem bei deutlich empfundenen Muskelfaserrissen sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden, um den Genesungsprozess nicht zu beeinträchtigen und so bald wie möglich wieder mit dem Sporttraining weitermachen zu können.

Die klinische Diagnose eines Muskelfaserrisses erfolgt durch Abtasten und Begutachten der verletzten Muskelregion, wobei der Arzt besonders auf Schmerzen, Schwellungen und Hämatome achtet. Bei Muskelfaserrissen in den Waden findet der Arzt manchmal eine ein bis zwei Zentimeter breite Delle in der Muskulatur – an der Stelle, wo sich auch der stärkste Schmerz bemerkbar macht.

Um das Ausmaß der Rissverletzungen zu bestimmen, steht die Ultraschalluntersuchung zur Verfügung, die auch eventuell erfolgte Blutergüsse bildhaft darstellt. Zur Erhärtung der Diagnose Muskelfaserriss – so wie auch zum Abgrenzen dieser Muskelverletzung zu einer Thrombose oder zu einem Kompartmentsyndrom – kann zudem eine Magnetresonanztomographie erwogen werden.

Therapie der Muskelfaserrisse

Eine Vorgehensweise nach der PECH-Regel ist auch bei Muskelfaserrissen zu empfehlen, wobei so schnell wie möglich mit der Erstversorgung angefangen werden sollte, um durch Pausieren, Eiskühlungen, Kompressen und Hochlagerung der Beine zu verhindern, dass viel Blut aus den verletzten Kapillaren in die Muskulatur austritt und dort zu einer Narbenbildung führt, die den Heilungsprozess beeinträchtigt.

Als konservative Therapiemaßnahmen stehen dem Arzt bei Muskelfaserrissen schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente, Salben und Injektionen zur Verfügung. Zur Entlastung der verletzten Muskeln müssen die Patienten für einige Zeit Unterarmgehstützen benutzen. Der Heilungsprozess lässt sich im weiteren Verlauf durch Elektro- und Ultraschalltherapien, sowie durch die Magnettherapie, die Akupunktur und homöopathische Maßnahmen beschleunigen. Hilfreich bei Muskelfaserrissen sind ferner Lymphdrainagen, Kälteanwendungen, Entspannungsübungen sowie physiotherapeutische Kraftübungen für die betreffenden Muskeln. Massagen und Dehnübungen hingegen sind bei frischen Muskelfaserrissen kontraproduktiv, da sie zu Verknöcherungen führen könnten.

Operationen, die mit dem Risiko eines erheblichen Funktionsverlusts des betroffenen Muskels einhergehen, werden vor allem in den Fällen in Betracht gezogen, in denen der Riss mehr als zwei Drittel des Muskeldurchmessers misst, über 30 Prozent des Muskelstrangs verletzt sind oder ein großes Hämatom aufgetreten ist.

Wird dem verletzten Muskel ausreichend Zeit für die Heilung gegeben, kann der Läufer das verletzte Bein in der Regel nach etwa drei bis sechs Wochen (nach Operationen nach rund drei Monaten) wieder voll belasten wobei zu abrupte Belastungssteigerungen vermieden werden sollten. In der Laufpause ist das Ausüben alternativer Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Radfahren sinnvoll, wenn nicht bis zur Schmerzgrenze trainiert wird.

Einem Muskelfaserriss vorbeugen

Zur Prophylaxe von Muskelfaserrissen sind folgende Maßnahmen geeignet:
  • Gründliches Aufwärmen (mindestens 15 Minuten) vor jedem Training und jedem Wettkampf (siehe auch unten für Übungen für Wade und Oberschenkel)
  • Auch bei hohen Temperaturen, wobei auf langsame und fließende Bewegungen zu achten ist
  • Sinnvoll ist es auch, sich auf dem Boden aufzuwärmen, auf dem später trainiert wird, da sich der Körper so an die Härte und das Federvermögen des Untergrunds gewöhnt
  • Muskelfaserrisse und andere Muskelverletzungen treten meistens in den ersten 30 bis 60 Minuten nach Trainingsbeginn auf, weshalb Läufer in diesem Zeitraum starke Blastungen der Wadenmuskulatur (durch Sprinten oder Springen) möglichst vermeiden sollten
  • Da niedrige Umgebungstemperaturen die Muskeln anfälliger für Muskelfaserrisse machen, sollten die Muskeln bei kaltem Wetter durch geeignete Sportbekleidung vor Unterkühlung geschützt werden
  • Dass sich Muskelfaserrisse auch bei hohen Außentemperaturen einstellen können, liegt an den durch das Schwitzen erhöhten Mineralstoffverlusten, die möglichst rasch durch natriumreiche Getränke ausgeglichen werden sollten. Sonst könnten die Muskelfunktionen derart beeinträchtigt werden, dass die Gefahr für Verletzungen wie Muskelrisse steigt
  • Das Risiko, sich beim Training einen Muskelfaserriss zuzuziehen, lässt sich auch durch gut sitzende Laufschuhe mindern, die eventuell vorhandene Fehlstellungen ausgleichen und den Füßen auf unebenem Untergrund guten Halt bieten.
  • Ungenügend trainierte und überforderte Muskeln neigen leicht zu Muskelfaserrissen und anderen Laufverletzungen. Daher sollten ausreichend lange Regenerationszeiten eingehalten und sportliche Überlastungen vermieden werden.
  • Der Körper benötigt auch Zeit, um sich an neue Laufbewegungen und Training auf neuen Laufböden zu gewöhnen. Um die Sehnen und Bänder in Wade und Oberschenkel nicht zu überlasten und die Muskeln vor Faserrissen zu schützen, sollten zu rasche Umfangssteigerungen vermieden werden
  • Ein besserer Trainingszustand durch regelmäßiges Krafttraining und Dehnübungen bietet ebenfalls einen gewissen Schutz vor Muskelverletzungen, wobei sich die Experten hinsichtlich der Schutzfunktion des Dehnens allerdings nicht einig sind. Wichtig bei der Durchführung der im folgenden Abschnitt aufgeführten Übungen ist, dass sie nur mit aufgewärmter Muskulatur bzw. nach einer Trainingseinheit absolviert werden sollten

Übungen zur Vorbeugung von Muskelfaserrissen

Regelmäßige Dehnübungen nach dem Lauftraining in gut aufgewärmten Zustand können nach Meinung vieler Fachleute dazu beitragen, Muskelfaserrissen vorzubeugen. Hier drei wirkungsvolle Übungen, die die Muskulatur in Wade oder Oberschenkel dehnfähiger und damit belastungsfähiger machen:
  • Auf dem Rücken liegend die Beine gerade ausstrecken, die Kniekehlen in den Boden drücken und die Zehen Richtung Nase ziehen.
  • Aus derselben Ausgangsposition das linke Bein gerade nach oben heben, im Kniebereich mit beiden Händen umfassen und vorsichtig Richtung Brust ziehen, wobei das Bein gestreckt bleibt. Das andere Bein liegt auf dem Boden. Anschließend mit dem rechten Bein die Übung zur Vorbeugung eines Muskelfaserrisses wiederholen.
  • Die dritte Übung gegen Muskelfaserrisse wird im Stehen ausgeführt. Mit dem linken Bein wird ein Schritt zurück gemacht (das Bein bleibt dabei gerade und der Fuß steht fest auf dem Boden), und das rechte Bein nach vorn gebeugt. Nun so weit in die Beugung des rechten Beines gehen, bis sich ein deutliches Ziehen (aber kein Schmerz) in den Wadenmuskeln bemerkbar macht.
Die Dehnungen sollten jeweils eine Dauer von rund 20 Sekunden haben und zwei Mal wiederholt werden.
  • Bei einem Muskelfaserriss handelt es sich um eine Muskelverletzung, bei der nur wenige Muskelfasern eines Muskelstrangs gerissen sind.
  • Der Muskelfaserriss steht vom Schweregrad der Verletzung her zwischen der Muskelzerrung und dem Muskelriss.
  • Fußballer und Sprinter sind überdurchschnittlich häufig von Muskelfaserrissen betroffen, wobei Waden und Oberschenkel die am meisten gefährdeten Muskelpartien sind.
  • Zu den Hauptursachen eines Muskelfaserrisses zählen sportliche Überlastungen, ein schlechter Trainingszustand sowie ungenügendes Aufwärmen vor dem Training.
  • Wärmende Sportbekleidung, gut sitzende und Fehlstellungen ausgleichende Laufschuhe, eine ausreichende Mineralstoffversorgung sowie genügend lange Regenerationszeiten und richtiges Dehnen können helfen, Muskelfaserrissen vorzubeugen.
  • Die Muskeln benötigen einige Zeit, um sich an neue Laufbewegungen und neue Laufuntergründe zu gewöhnen, weshalb zu rasche Umfangssteigerungen vermieden werden sollten.
 
Quellen und weiterführende Links:
Foto: unsplash.com

Was tun beim Muskelfaserriss [FIT FOR FUN]