Pokalverkauf in Griechenland

13.03.2012 von Judith Fandrich

Maroussi. Sein ganzes Leben verbrachte Spiridon Louis, Enkel des gleichnamigen Läufers, der 1896 den ersten Marathon bei den Olympischen Spielen der Neuzeit gewann, im Besitz des Pokals, den sein Großvater als Trophäe seines Sieges erhielt. Auch seine eigenen Kinder sind wie er damit aufgewachsen. Nun muss er den Pokal verkaufen, denn der ist viel wert und seine Familie braucht dringend Geld.

Seine erste Wahl war es, den Pokal an den Staat zu verkaufen, doch der griechische Staat hat für eine solche Ausgabe keine Reserven. Auch der Verkauf an ein Museum scheiterte an mangelnden Finanzen. Letztendlich bleibt eine öffentliche Versteigerung, die am 18. April bei Christie’s stattfinden soll.

Kauf des Pokals soll über ein Spendenkonto finanziert werden

Bei 144.000 Euro ist der Startpreis der Auktion angesetzt, die letztendliche Versteigerungssumme wird auf beinahe 200.000 Euro geschätzt. Vielen reichen Sammlern aus aller Welt stehen diese Summen problemlos zur Verfügung, doch im Sparprogramm des griechischen Staats sind Ausgaben dieser Größenordnung nicht enthalten. Dennoch soll der Pokal, wenn alles gut geht, nicht in ausländischen Privatbesitz übergehen. Maroussi, die nahe Athen gelegene Geburtsstadt Spiridon Louis‘, beabsichtigt, den Pokal zu übernehmen. Dafür eröffnete sie ein Konto bei einer griechischen Bank und sammelt Spenden der Bürger, um den Pokal ihres berühmten Sohnes kaufen zu können bevor es zu der Versteigerung kommen kann.

Den so bedeutenden Pokal im eigenen Land zu halten ist den Griechen sehr wichtig. Die griechischen Medien rufen derzeit alle Bürger mit den nötigen finanziellen Mitteln dazu auf, die Trophäe zu kaufen.