Mit unserer Sportartikel-Suche findest Du die Angebote für Sportausrüstung aus hunderten Online-Shops.
Deutschlands große Online-Suche speziell für Sportartikel.
Mit unserer Sportartikel-Suche kannst Du ganz einfach nach Sportgeräten, Trainingskleidung, Bällen und jedem anderen Sportartikel für Deinen Lieblingssport im Internet suchen - wir zeigen Dir die besten Angebote, die wir in mehreren hundert Online-Sportfachgeschäften finden konnten. Mit einem Klick gelangst Du auf die Seite des Online-Shops, in dem Du den Sportartikel kaufen kannst.

Gicht

Durch Harnsäure verursachte Stoffwechselerkrankung

Früher wurde die Gicht Zipperlein genannt, sie galt über eine lange Zeit als eine Krankheit der Reichen. Auch, wenn das heute nicht mehr ganz so gesehen wird, ist die Gicht dennoch in Ländern mit einem hohen Lebensniveau deutlich stärker vertreten als in Ländern mit einem niedrigeren Lebensstandard. Das ist jedoch nicht auf den etwaigen Reichtum zurückzuführen, sondern auf die hauptsächlichen Gewohnheiten beim Essen und Trinken.

Symptome der Gicht

Das typische Anzeichen der Stoffwechselerkrankung Gicht ist die Hyperukikämie. Darunter versteht man das vermehrte Ansammeln von Harnsäure im Blut, wodurch sich als Folge auch mehr Harnsäurekristalle in Gelenken, inneren Organen und Schleimbeuteln ansammeln. Aus diesen Ablagerungen entwickeln sich die mit Schmerzen verbundenen Entzündungen der Gelenke. Werden diese Entzündungen nicht behandelt, kann es zu einer Arthritis urica (dauerhaften Gelenkschäden) kommen.

Akute Gicht
Bei fast allen Patienten (circa 90 Prozent) kann eine erhöhte Konzentration der Harnsäure im Blut nachgewiesen werden.

Wenn sich Harnsäurekristalle in den Gelenken gebildet haben, kann ein akuter Anfall von Gicht ausgelöst werden. Charakteristisch ist ein solcher Anfall im Grundgelenk der Großzehe, auch Podagra oder Fußgicht genannt. Das entzündete Gelenk verfärbt sich recht plötzlich rot und weist eine Schwellung auf. Berührungen sind so schmerzhaft, dass das Gehen lediglich mehr auf der Ferse möglich ist. Dadurch kommt es zu einem typischen Gang aus Hüpfen und Humpeln.

Meist sind augenscheinlich vollkommen gesunde Menschen von einem solchen akuten Anfall von Gicht betroffen. Auslöser sind ein intensiver Konsum von Alkohol oder der Verzehr von stark fetthaltigem Essen. Auch kann eine körperliche Überanstrengung einen akuten Anfall von Gicht hervorrufen.

Die Symptome klingen im Frühstadium nach circa 4 bis 8 Tagen von alleine wieder ab. Danach folgt die interkritische Phase.

Chronische Gicht
Wird die Gicht auf Grund dieses Verlaufes nicht rechtzeitig erkannt oder aber wird sie nicht ausreichend therapiert, können sich die Symptome chronisch entwickeln. Charakteristische Anzeichen sind dauerhafte Schmerzen und bleibende Veränderungen des Gelenkes, die mehr und mehr dessen Funktionen einschränken. Auch ist eine symptomfreie Ablagerung von Harnsäurekristallen an den Ansätzen von Sehnen, die sich in der Nähe eines Gelenks befinden, bei einer chronischen Gicht möglich. Das ist oftmals an Händen oder Füßen sowie am Ellenbogen der Fall. Ist dem so, werden Gichtthopi oder Gichtknoten gebildet. Dabei handelt es sich um harte Knötchen direkt unter der Haut, die nicht größer als 1 Zentimeter im Durchmesser sind, aber vollkommen ohne Schmerzen auftreten. Diese Knoten können aufbrechen – dann entleert sich eine weiße Masse, die zu großen Teilen aus Harnsäure besteht. In seltenen Fällen können diese Knötchen auch außerhalb eines Gelenks, etwa am Rand des Ohrknorpels, am Nasenflügel oder am Augenlid auftreten.

Insgesamt ist der chronische Verlauf der Gicht jedoch relativ selten.

Auslöser der Gicht

Die häufigste Ursache der Gicht ist die erbliche Übertragung. Ein Gendefekt (eine geschädigte Erbanlage) ist der Auslöser der primären Gicht (es wird zu wenig Harnsäure ausgeschieden). Daneben können auch eine beeinträchtige Funktion der Nieren oder Erkrankungen, die die Zellen befallen (wie etwa eine Leukämie) als Auslöser der Gicht (sekundäre Gicht) in Frage. Hinzu kommt die Ernährung. Werden stark purinhaltige Lebensmittel wie Fleisch und Innereien oder hochprozentiger Alkohol oft verzehrt, kann das eine Gicht begünstigen.

Primäre Gicht

Bildet der Körper mehr Harnsäure, als er ausscheidet, spricht man von einer positiven Harnsäurebilanz. Die Folge ist das Ansammeln von Harnsäure im gesamten Körper, die primäre Gicht.

Sekundäre Gicht
Diese Art der Gicht entwickelt sich nicht als primäre Erkrankung, sondern vielmehr als Folge einer anderen Erkrankung. Bei der eigentlichen Erkrankung sterben zahlreiche körpereigene Zellen ab, in Folge dessen verstärkt Harnsäure freigesetzt wird. Zudem können auch Erkrankungen, bei denen das Ausscheiden der Harnsäure behindert wird, wie eine Funktionsstörung der Niere oder eine Insuffizienz der Niere, die Gicht begünstigen.

Wie verläuft die Gicht?

Der Verlauf der Gicht beginnt oftmals mit der asymptomatischen Phase. Diese kann sich über Jahre und gar Jahrzehnte erstrecken, ohne dass Symptome auftreten. Hat der Harnsäurespiegel im Blut allerdings einen gewissen Wert erreicht, ruft das den ersten akuten Gichtanfall hervor. In der Regel ist ein Grundgelenk eines großen Zehs betroffen, medizinisch Podagra genannt. Nach dem Abklingen des Anfalls folgt eine weitere symptomfreie Phase (interkritische Phase).

Sollte die Therapie zu spät begonnen werden oder nicht ausreichend sein, kann die Gicht chronisch werden. Das ist allerdings nur sehr selten der Fall.

Diagnose der Gicht

Wenn bei einem Patienten der Verdacht auf Gicht besteht, wird im ersten Schritt der Wert der Harnsäure im Blut bestimmt. Dadurch kann der Arzt feststellen, ob eine Hyperurikämie (ein erhöhter Harnsäurespiegel) besteht.

Auch sind visuelle Änderungen in Form eines entzündeten und stark schmerzenden großen Zehs bei der Diagnose hilfreich.

Befindet sich der Betroffene noch im Frühstadium, ist eine Röntgenuntersuchung meist nicht sehr hilfreich, da diese in der Anfangsphase noch keine Unauffälligkeit erkennbar machen. Im späteren Verlauf, wenn sich die Gichtknoten gebildet haben und Änderungen in den Gelenken sichtbar werden, kann eine solche Untersuchung jedoch durchaus aufschlussreich sein. Untypisch ist es, wenn im Zuge der Gicht ausschließlich die Gelenke der Finger betroffen sind. Daher sollte in einem solchen Fall ausgeschlossen werden, dass sich dabei um andere Erkrankungen wie etwa eine arthritische Veränderung der Fingergelenke handelt.

Wie wird die Gicht therapiert?

Bei einer Gicht ist eine rechtzeitige Therapie sehr zu empfehlen. Dem ist auch so, wenn die ersten Anzeichen bereits von alleine wieder abgeklungen sind. Wenn eine Gicht nicht behandelt wird, kann sich eine Arthritis urica entwickeln, auch können innere Organe Schaden nehmen.

Die Behandlung bei Gicht wird in zwei Phasen eingeteilt.

In der ersten Phase werden die Gichtanfälle behandelt, die angewendeten Arzneien sollen vorwiegend Schmerzen lindern und Anfälle verhindern.

In der nachfolgenden Dauertherapie soll der Harnsäurespiegel im Blut gesenkt werden und langfristig auf einem normalen Niveau stabilisiert werden. So wird versucht, etwaige Spätfolgen sowie eine chronische Erkrankung zu verhindern.  

Dabei ist die Dauertherapie auf zwei Säulen aufgebaut. Zum einen die medikamentöse Therapie, zum anderen eine Ernährungsumstellung. Zur Stabilisierung des Harnsäurespiegels haben sich insbesondere Urikosurika und Urikostatikaals als hilfreich erwiesen. Die Ernährungsumstellung zielt vor allem darauf ab, purinhaltige Lebensmittel vom Ernährungsplan zu streichen. Ist es möglich, den Harnsäurespiegel rechtzeitig zu regulieren, treten im Verlauf der Gicht normalerweise keinerlei Komplikationen auf.

Kann einer Gicht vorgebeugt werden?

Einer Gicht kann man nicht vorbeugen, da es sich meist um eine erblich bedingte Erkrankung handelt.

Ist ein Patient jedoch schon von der Gicht betroffen, kann weiteren Gichtanfällen sowie der chronischen Gicht vorgebeugt werden. Als erstes ist die regelmäßige Einnahme der Medikamente sehr hilfreich, um den Harnsäurespiegel im Blut zu senken. Auch ist die Umstellung der Ernährung essentiell. Unter Umständen kann mit der richtigen Ernährung sogar eine niedere Dosierung oder gar eine Absetzung der Medikation erreicht werden. Allgemein gilt, dass der BMI (Body Mass Index) unter 25 liegen sollte, auf ein Fasten verzichtet werden soll, purinreiche Lebensmittel gemieden werden sollten, ebenso Alkohol. Darüber hinaus ist eine hohe Zufuhr von Flüssigkeit (mindestens 2 Liter am Tag) empfehlenswert, am besten sind Mineralwasser und Tee. Kaffee, schwarzer Tee und Kakao kann übrigens trotz des Puringehaltes bedenkenlos getrunken werden, da die enthaltenen Purine nicht in Harnsäure umgewandelt werden.

Ernährungstabelle – welche Lebensmittel ergeben wie viel Harnsäure?

Um eine Vorstellung zu bekommen, welche Lebensmittel wie viel Harnsäure ergeben, ist hier eine auszugsweise Übersicht:

150 ml Milch / 100 g Quark / 125 ml Kaffe oder Tee ergeben jeweils 0 mg Harnsäure
5 g Kaviar ergeben 1 mg Harnsäure
30 g Gouda, 45% F. i. Tr. ergeben 5 mg Harnsäure
10 g Zwieback ergeben 6 mg Harnsäure
50 g Zwiebeln ergeben 8 mg Harnsäure
30 g Camembert, 45% F. i . Tr. ergeben 9 mg Harnsäure
100 g Vanilleeis ergeben 10 mg Harnsäure
200 g Salatgurke / 20 g Tomatenketchup ergeben 12 mg Harnsäure
150 ml Cola ergeben 15 mg Harnsäure
50 g Brötchen / 200 g Tomaten ergeben 20 mg Harnsäure
125 g Weintrauben / 250 ml Pils ergeben 25 mg Harnsäure
25 g Sonnenblumenkerne ergeben 40 mg Harnsäure
100 g Tofu ergeben 70 mg Harnsäure
100 g Soja-Knackwurst / 200 g Spinat ergeben 100 mg Harnsäure
125 g Putenschnitzel ergeben 150 mg Harnsäure
125 g Rinderfilet ergeben 188 mg Harnsäure
150 g Scholle ergeben 195 mg Harnsäure
125 g Schweinefilet ergeben 213 mg Harnsäure
125 g Kalbsleber ergeben 325 mg Harnsäure
125 g Kalbsbries ergeben 1.125 mg Harnsäure

Bitte beachten Sie, dass ein Artikel wie dieser Informationen zu den Krankheiten und Beschwerden liefern, aber niemals die kompetente Betreuung eines Arztes ersetzen kann!
  • Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung
  • Gicht verläuft nur selten chronisch
  • Mit Medikamenten und einer Nahrungsumstellung kann die Gicht gut behandelt werden
Quellen und weiterführende Links:
Foto: pixabay.com