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Bandscheibenvorfall

Ursachen, Symptome, Therapie und Vorbeugung

Eine der häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen ist ein Bandscheibenvorfall (Prolaps), dessen Vorstufe in einer Bandscheibenvorwölbung besteht. Ein Bandscheibenvorfall ist keine typische Sportverletzung, auch wenn es natürlich Sportarten gibt, die ein erhöhtes Risiko für Bandscheibenvorfälle in sich bergen. In der Regel tritt ein Prolaps aber vornehmlich bei Personen auf, die wenig für ihre körperliche Ertüchtigung tun und eine überwiegend sitzende Tätigkeit ausüben. Probleme mit den Bandscheiben werden mit zunehmendem Alter häufiger und betreffen insbesondere die Halswirbelsäule und die Lendenwirbelsäule.
Nicht nur beim Laufen und manch anderen Sportarten wie Hochsprung, Tennis oder Reiten, müssen die Bandscheiben Schwerstarbeit verrichten, sondern auch der Alltag macht diesen Puffern zwischen den Wirbelkörpern des Rückgrats zu schaffen: Der aufrechte Gang, stundenlanges Sitzen oder Stehen, Übergewicht und vor allem fehlerhafte Bewegungen üben eine hohen Druck auf die Bandscheiben aus, die das Körpergewicht abfedern und als Stoßdämpfer der Wirbelsäule fungieren. Sind die Belastungen für die Bandscheiben zu hoch, kann es daher zu Vorwölbungen oder Vorfällen der Bandscheiben im Bereich der Lendenwirbelsäule (selten auch der Halswirbelsäule) kommen, die meistens aber mit konservativen Therapien behandelt werden können.

Zwar zählt der akut auftretende, stechende Schmerz zum typischen Erscheinungsbild eines Bandscheibenvorfalls, aber nicht immer muss er unbedingt Schmerzen hervorrufen. Vielfach verläuft der Vorfall der Bandscheiben auch unbemerkt und bildet sich von selbst zurück.

Verschlechtert sich ein anfangs leichter Bandscheibenvorfall im Lauf der Zeit, kann das dazu führen, dass nicht nur das Ausüben des Lieblingssports unmöglich wird, sondern auch bestimmte Bewegungen im Alltag nicht mehr schmerzfrei möglich sind. Das Durchschnittsalter für einen Bandscheibenvorfall liegt zwischen dem 45. und dem 55. Lebensjahr und resultiert meistens aus zu schwachen Rückenmuskeln und Verschleißerscheinungen infolge von Fehl- oder Überlastungen der Wirbelsäule, wie sie durch Übergewicht oder eine falsche Körperhaltung hervorgerufen werden können. Bandscheibenvorfälle bei jungen Leuten sind dagegen meistens auf Verletzungen oder Unfälle zurückzuführen.

Bandscheibenvorfall – Zur Anatomie und Funktion der Bandscheiben

Die Bandscheiben bestehen aus einem Faserring und einem gallertartigen Kern. Während der äußere Faserring stabil ist, besteht der Gallertkern aus weichem und flüssigkeitshaltigem Material. Die Bandscheiben dienen als Puffer zwischen den einzelnen Wirbelkörpern der Wirbelsäule und verhindern so, dass die Wirbel ständig aufeinander drücken. Ohne die Bandscheiben, die die Wirbel auf Abstand halten, wäre zudem die Beweglichkeit des Rückens beeinträchtigt, da sich die Wirbel weder beugen noch drehen könnten.

Die verformbaren Bandscheiben fangen alle Belastungen ab, die durch Stehen, Sitzen, Gehen oder andere Bewegungen auf den Rücken einwirken. Dabei wird aus der Bandscheibe Flüssigkeit gepresst, was dazu führt, dass sie im Tagesverlauf auch an Höhe verliert, und erklärt, warum viele Menschen am Abend um einen oder sogar mehrere Zentimeter kleiner sind als am Morgen. Während der Nacht saugen sich die Bandscheiben dann im Idealfall wieder mit Wasser voll und sind am Morgen bereit für neue Belastungen.

Dass junge Leute nur selten die Bandscheibenvorfall Symptome haben – die Ursache sind dann meist Unfälle -, liegt daran, dass der Gallertkern erst mit zunehmendem Alter an Flüssigkeit und damit an Elastizität verliert. Die Bandscheibe beginnt, spröde zu werden und kann bei Haltungsfehlern, Fehlbelastungen und falschen Bewegungen den Belastungen nicht mehr standhalten.

Bandscheibenvorwölbungen und Bandscheibenvorfälle treten häufiger auf, da der Gallertkern verrutschen und sich nach außen wölben kann. Gerade eine Bandscheibenvorwölbung, bei der der Gallertkern noch vom Bindegewebe des Faserrings umgeben ist,  kann dabei unbemerkt und schmerzfrei stattfinden. Zum endgültigen Bandscheibenvorfall kommt es meist durch einen Auslöser wie eine falsche Bewegung, bei der der Gallertkern aus dem brüchigen Faserring bricht.

Die Ursachen von Bandscheibenvorfällen

Neben den altersbedingten Verschleißerscheinungen, können einem Bandscheibenvorfall noch diverse andere Ursachen zugrunde liegen. So führt beispielsweise Übergewicht zu einer ständigen Überlastung der Wirbelsäule und ihrer Puffer- den Bandscheiben. Sehr oft ist auch eine dauerhafte Fehlbelastung der Wirbelsäule Schuld an einer Vorwölbung der Bandscheiben. Dieses Risiko besteht umso mehr bei Menschen, die nur über eine schwache Rücken- und Bauchmuskulatur verfügen.

Auch Überlastungen der Wirbelsäule durch Laufen auf hartem Untergrund wie Asphalt, mit mangelhaft gedämpften Laufschuhen und schlechter Lauftechnik kann Bandscheibenvorfälle begünstigen, sowie das Ausüben von Sportarten, die „auf den Rücken gehen“, wozu vor allem der Reitsport, Tennis, Speerwurf und Hochsprung gehören.

Sehr oft sind Fehlbewegungen im Alltag Schuld am Auftreten eines Bandscheibenvorfalls, wobei das Aufheben von schweren Gegenständen mit vorgebeugtem Oberkörper der häufigste Auslöser ist. Seltener sind äußere Gewalteinwirkungen auf die Wirbelsäule (Unfall, Sportverletzung) die Ursachen von Vorfällen der Bandscheiben.

Symptome für den Bandscheibenvorfall

Die Symptome bei einem Bandscheibenvorfall werden oftmals mit Rückenschmerzen verwechselt. Manchmal wird ein Bandscheibenvorfall bzw. eine Bandscheibenvorwölbung vom Betroffenen überhaupt nicht bemerkt. Der Prolaps an sich ist auch nicht schmerzhaft, da die Bandscheiben keine Nervenanbindung besitzen. Aufgrund der Nachbarschaft der Nervenwurzeln können allerdings die aus dem Rückenmark austretenden Nervenleiter gereizt oder gequetscht werden, was meist mit teils heftigen, stechenden Schmerzen verbunden ist.

Wie stark sich die Symptome eines Bandscheibenvorfalls bemerkbar machen, ist dabei von der Lage und dem Ausmaß des Vorfalls abhängig. Typisch sind starke Schmerzen im unteren Rücken, die schon bei kleinsten Bewegungen (wie Bücken) auftreten und sich durch Husten oder Niesen noch verstärken. Die Folge dieser Schmerzen, die häufig bis ins Gesäß oder die Beine und Füße hinein ausstrahlen, ist eine Schonhaltung, die der Patient einnimmt, um die Beschwerden zu verringern. Die Muskulatur der Wirbelsäule ist zudem stark verspannt, was die ohnehin verminderten Bewegungsmöglichkeiten noch weiter einschränkt.

In ausgeprägten Fällen von Bandscheibenvorfällen können die Symptome auch Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder Taubheit im Bereich der Lendenwirbelsäule und manchmal auch im Anal- und Genitalbereich sowie auf der Innenseite der Oberschenkel sein. Selten verursacht ein Bandscheibenvorfall auch Störungen beim Wasserlassen und beim Stuhlgang.

Tritt der Bandscheibenvorfall nicht im unteren Rücken, sondern im Bereich der Halswirbelsäule auf, sind die Symptome oftmals auch schmerzhafte Bewegungseinschränkungen und Empfindungsstörungen der Schultern, der Arme und der Hände.

Diagnose des Bandscheibenvorfalls

Da Schmerzen im Bereich des Rückens auch von einklemmten Nerven oder einem Hexenschuss herrühren können, sollten Sportler einen einfachen Selbsttest durchführen, um einen Bandscheibenvorfall auszuschließen. Dazu legt man sich auf den Rücken und hebt abwechselnd ein Bein ausgestreckt um 90 Grad nach oben. Wenn das ohne Probleme möglich ist, sind die Rückenschmerzen nicht auf einen Bandscheibenvorfall zurückzuführen.

Die professionelle Diagnose eines Bandscheibenvorfalls muss der Läufer allerdings dem Arzt überlassen, der durch neurologische Untersuchungen, Röntgenaufnahmen, Computertomographien und Magnetresonanztomographien die Schwere des Bandscheibenvorfalls feststellen und andere mögliche Schmerzauslöser wie Tumore ausschließen kann.

Behandlung bei einem Bandscheibvorfall

Eine sehr effektive und schnell wirkende konservative Behandlung eines Bandscheibenvorfalls stellt die Entwässerungsmethode dar, bei der entzündungshemmende Medikamente über einen Katheder auf den vorgetretenen Gallertkern injiziert werden. Nach nur ein bis drei Tagen hat sich der Gallertkern verflüssigt und die Entzündung in den Bandscheiben soweit reduziert, dass der Patient beschwerdefrei ist und nach etwa zwei Wochen auch sein Lauftraining oder ein anderes Sportprogramm wieder aufnehmen kann.

In über 90 Prozent aller Bandscheibenvorfälle ist keine Operation nötig; eine konservative Behandlung von vier bis sechs Wochen Dauer ist in den meisten Fällen ausreichend. Neben Wärmebehandlungen, Massagen und Korsetts wird dabei vor allem auf eine Stärkung der Rückenmuskulatur durch entsprechendes Krafttraining sowie auf das Erlernen von Bandscheiben schonenden Bewegungen im Alltag Wert gelegt, wie es durch Rückenschulen vermittelt wird. Es ist also angebracht bei typischen Bandscheibenvorfall Symptomen einen Arzt aufzusuchen, damit sich ein Bandscheibenvorfall nicht verschlimmert.

Eine länger andauernde Bettruhe ist meist nicht vonnöten, auch wenn die Wirbelsäule während der Dauer der akuten Schmerzen ruhig gestellt und entlastet wird. Auch ein Stufenbett leistet gute Dienste bei Bandscheibenproblemen. Schmerzmittel und Medikamente zur Muskelentspannung helfen ebenfalls, die Rückenbeschwerden zu lindern, sollten aber ohne ärztlichen Rat nicht über längere Zeit eingenommen werden. Eine professionelle Behandlung ist absolut empfehlenswert. Einige Übungen, die den Rücken kräftigen sehen Sie auf den BIldern 6 bis 8. 

Wird bei einem Bandscheibenvorfall ein operativer Eingriff notwendig (z. B. bei Nervenschädigungen), kommen vielfach minimalinvasive Verfahren (Schlüssellochchirurgie) zum Einsatz, um einen Teil des Bandscheibenmaterials zu entfernen. Diese Operationstechniken, die sehr gewebeschonend sind, können oftmals ambulant erfolgen und zeichnen sich durch eine kurze Genesungszeit aus.

Bandscheibenvorfällen vorbeugen

  •  Ausreichend Sport treiben und im Alltag auf eine Bandscheiben schonende Körperhaltung achten, ist der beste Schutz vor Bandscheibenvorfällen. Neben Walken, Radfahren und Schwimmen ist auch das Hanteltraining dazu geeignet, die Rücken- und Skelettmuskulatur so zu stärken, dass sich die Anfälligkeit für Bandscheibenvorfälle reduziert. Auch Dehnübungen nach dem Sport können helfen.
  • Eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes und regelmäßige Bewegungspausen bei sitzender Tätigkeit tragen ebenfalls zur Entlastung des Rückens und der Bandscheiben bei.
  • Personen mit Übergewicht sollten versuchen, ihr Gewicht zu reduzieren, da auch durch diese Maßnahme eine Entlastung der Bandscheiben erreicht wird.
  • Es sollte auf eine Ernährung geachtet werden, die reich an Vitamin D und Calcium (für den Knochenaufbau) sowie an Magnesium (krampflösend) ist.
  • Übermäßige, vor allem einseitige Belastungen sollten vermieden werden.
  • Wer Lasten aufheben oder absetzen will, sollte dazu in die Hocke gehen und keinesfalls mit gestreckten Beinen den Rücken dabei krümmen.
  • Eine gute und nicht zu weiche Matratze unterstützt die Regeneration der Bandscheiben in der Nacht.
Der Laufsport ist ebenso geeignet Bandscheibenvorfällen vorzubeugen – allerdings nur, wenn von Rückenproblemen betroffene Läufer entweder Laufschuhe mit guter Dämpfung tragen oder aber weichen Böden (Waldboden) harten Laufuntergründen (Asphalt), die die Bandscheiben stark beanspruchen, beim Training den Vorzug geben. Zudem ist auf eine optimale Lauftechnik zu achten, denn wer beim Laufen den Kopf zu weit nach vorn schiebt oder ins Hohlkreuz fällt, hat ein erhöhtes Risiko für einen Bandscheibenvorfall.

Übungen gegen Bandscheibenvorfälle

Die folgenden Übungen gegen Bandscheibenvorfälle und andere Rückenbeschwerden beanspruchen nicht viel Zeit und lassen sich problemlos zu Hause durchführen:
  1. Übung gegen Bandscheibenvorfälle: Auf den Bauch legen und mit den Ellenbogen unter den Schultergelenken den Oberkörper aufrichten. Nun die Füße aufstellen und versuchen, die Lendenwirbelsäule so hochzudrücken, dass Oberkörper, Po und Beine eine Linie bilden. Dazu muss die Bauch- und Rückenmuskulatur stark angespannt werden. Mehrmals wiederholen.
  2. Übung gegen Bandscheibenvorfälle: Ausgangsposition wie in Übung 1, diesmal aber abwechselnd ein Bein anheben, die Position einige Sekunden halten und die Übung ein paar Mal wiederholen.
  3. Übung gegen Bandscheibenvorfälle: Zu Beginn wie bei Übung 2 vorgehen, diesmal aber abwechselnd die Beine ausstrecken und dabei darauf achten, dass das Becken stabil bleibt und nicht zur Seite kippt. Die Übung auch einige Male wiederholen.

  • Ein Bandscheibenvorfall resultiert oft aus Fehlbelastungen der Wirbelsäule und einer zu schwachen Rückenmuskulatur
  • Geht ein Bandscheibenvorfall auch manchmal unbemerkt vonstatten, so sind doch meist heftig stechende Schmerzen im unteren Rücken die typischen Symptome.
  • Bandscheibenvorfälle bei jungen Leuten resultieren meist aus Unfällen oder Sportverletzungen, während bei älteren Menschen der natürliche Verschleiß die Hauptursache ist.
  • In 90 Prozent aller Fälle genügen konservative Behandlungsmethoden, um Bandscheibenvorfälle zu therapieren.
  • Rückenschonende Haltungen und Bewegungen im Alltag sowie spezielle Kraft- und Dehnübungen helfen Bandscheibenvorfällen vorzubeugen.
  • Bandscheibenschonende Sportarten sind neben Radfahren, Walken und (Rücken-)Schwimmen auch Joggen und Laufen – aber nur mit gedämpften Laufschuhen oder auf weichen Laufböden.
Quellen und weiterführende Links:
Foto: © Robert Kneschke - Fotolia.com