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LWS-Syndrom

Viele Läufer kennen Rückenschmerzen

In einer Umfrage der Betriebskrankenkassen 2006 haben 70% der Menschen unter Rückenschmerzen zu leiden. 1998 waren es nur knapp über 50% gewesen. Damit sind Rückenschmerzen die Volkskrankheit Nummer 1, häufig ist das LWS-Syndrom Schuld, auch Läufer sind betroffen.
Der Begriff LWS-Syndrom, LWS steht für Lendenwirbelsäule, bezeichnet keine eigenständige Erkrankung, sondern ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Krankheitssymptome, deren Ursprung entweder im Lendenwirbelbereich zu suchen ist oder die die LWS betreffen.

Da die Lendenwirbelsäule sehr großen Belastungen ausgesetzt ist – sowohl statisch als auch dynamisch -, sind Schmerzen im Bereich der Lendenwirbel sehr viel häufiger anzutreffen als Probleme in den Hals- und Brustwirbeln.

Zwar geht aus einer Studie der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) in Oberursel (Hessen) hervor, dass Läufer seltener von Rückenschmerzen betroffen sind als der Bevölkerungsdurchschnitt, aber trotzdem leiden immer noch viele Läufer an Rückenschmerzen, die sowohl akut auftreten als auch chronisch werden können, und gegen die langfristig nur eine Beseitigung von muskulären Dysbalancen und eine Verbesserung der Wirbelsäulenstatik helfen. Muskuläre Dysbalancen bezeichnen die unterschiedliche Ausprägung bestimmter Muskelgruppen. So findet sich bei Läufern häufig ein zu kurzer Muskel, der dann das Zusammenspiel mit Gelenk und anderen Muskeln nicht richtig wahrnehmen kann.

Statt sich bei Schmerzen in der Lendenwirbelsäule zu schonen und mit dem Lauftraining aufzuhören, sollten die betroffenen Sportler so rasch wie möglich mit einem Koordinationstraining und gezielten Kraftübungen beginnen, die sowohl die Rückenschmerzen lindern helfen als auch der Vorbeugung weiter LWS-Beschwerden dienen. Der Orthopäde Markus Walther gibt an, dass beim Laufen ca. 70% aller Muskeln in Bewegung sind, auch die Rückenmuskeln. Das kann helfen die Schmerzen zu beseitigen.

Die Symptome des Lendenwirbelsäulensyndroms

Die Symptome eines LWS-Syndroms sind meist als dumpf beschriebene Rückenschmerzen, die zwar von den Lendenwirbeln ausgehen, aber auch andere Regionen des Körpers betreffen können. Das liegt an der Reichweite des betroffenen Nervs. LWS-Syndrome können mit Bewegungseinschränkungen sowie Lähmungen von Muskelgruppen einhergehen.

Auch Missempfindungen wie Kribbeln und Taubheitsgefühle sind bei Lendenwirbelsäulensyndromen häufig anzutreffen. Je nach Ausprägung der Beschwerden führen Lendenwirbelsyndrome nicht nur dazu, dass das Lauftraining unterbrochen werden muss, sondern auch dazu, dass bestimmte Alltagsbewegungen wie Aufstehen, Hinsetzen oder Bücken nur noch unter starken Schmerzen möglich sind. Wichtig ist, dass sie bei Beschwerden im Rücken einen Arzt aufsuchen.

Die Ursachen des LWS-Syndroms

Generell wird zwischen 2 verschiedenen LWS-Syndromen unterschieden:

Das akute LWS-Syndrom:
Das akute LWS-Syndrom tritt plötzlich auf und ist meistens mit starken Schmerzen verbunden. Eine falsche Bewegung oder der sich lange andeutende Verschleiß sind häufig die Gründe des akuten LWS. Bandscheibenvorfälle sind keine Seltenheit.

Das chronische LWS-Syndrom:
Der langsame Verschleiß der Bandscheiben oder der Wirbel führt zu diversen chronischen Erkrankungen. Auch Osteoporose oder Skoliose sind typische chronische LWS Erscheinungen.

Als Ursachen für ein LWS-Syndrom kommen laut dem Schmerztherapiezentrum Baden-Baden unter anderem folgende Ursachen in Frage:
  • degenerative Veränderungen im Bereich der Lendenwirbel wie Bandscheibenvorwölbungen und Bandscheibenvorfälle
  • Funktionsstörungen der Haltebänder
  • Blockierungen der Wirbelkörper
  • Knöcherne Veränderungen
  • angeborene Missbildungen oder Wachstumsstörungen
  • Infektionen oder Entzündliche Erkrankungen wie Rheuma
  • Tumore oder Metastasen in der LWS
  • Osteoporose
  • Frakturen und andere Verletzungen
Von LWS-Syndromen betroffene Läufer sollten bedenken, dass die eigentliche Ursache ihrer Beschwerden in den meisten Fällen darin besteht, dass ihre Rumpfmuskulatur nur unzureichend ausgebildet ist. Ein schwacher Rumpf beeinträchtigt die gesamte Statik sowie die Laufhaltung und kann dadurch zu chronischen Fehlbelastungen führen, die sich in schmerzhaften Lendenwirbelsäulensyndromen äußern.

Auch Defizite in der Bauch-, Rücken- oder Gesäßmuskulatur, die mit einer Kippung des Beckens, einer mangelhaften Aufrichtung sowie einer Hohlkreuzbildung einhergehen können, zählen zu den häufigsten Ursachen von LWS-Syndromen bei Läufern. Darüber hinaus kommen noch diverse andere Faktoren in Frage, wie eine Verkürzung der Oberschenkelstrecker und der Hüftlendenmuskulatur oder eine abgeschwächte Muskulatur der Abduktoren, die zu einer Instabilität des Beckens führen.

Aber auch Übergewicht kann den Druck auf die Lendenwirbelsäule erhöhen, und nicht zuletzt eine fehlerhafte, passive Lauftechnik, die die LWS einer zu hohen Stoßbelastung aussetzt.

LWS-Syndrome diagnostizieren und therapieren

Zur Diagnose eines LWS-Syndroms stehen neben Röntgenuntersuchungen auch die Computertomographie, die Magnetresonanztomographie, der Knochen-Scan und elektrodiagnostische Untersuchungen der Nervenleitgeschwindigkeit zur Verfügung. In der Regel sind keine chirurgischen Eingriffe nötig zur Behandlung von LWS-Syndromen. Bei einem Verlust der Blasen- oder Darmfunktion allerdings muss eine Operation erfolgen, ebenso bei neurologischen Defiziten oder Anzeichen von Krebs.

Bei der Therapie der LWS-Syndrome geht es in der Anfangsphase vor allem um die Linderung der akuten Schmerzen, wobei eine Bettruhe von mehr als zwei Tagen normalerweise vermieden wird. Zur Schmerzlinderung sind neben diversen Medikamenten auch Spritzen zur lokalen Schmerzbetäubung und Medikamente, die die verspannte Muskulatur lockern, hilfreich.

Auch physikalische Therapien wie Massagen und Wärme- bzw. Kältebehandlungen sowie physiotherapeutische Behandlungen, chiropraktische Eingriffe, kommen bei der Therapie des LWS-Syndroms zum Einsatz, wobei sich außerdem die Akupunktur als sehr hilfreich bei Lendenwirbelsäulensyndromen erwiesen hat. So fand die German Acupuncture Trials Studie heraus, dass Akupunktur bei chronischen Rückenschmerzen oft besser wirkt, als konventionelle Therapiemethoden.

Wie Läufer LWS-Syndromen vorbeugen können

Da eine der Ursachen von LWS-Syndromen in einer übermäßigen Belastung der Lendenwirbel liegt, gilt der richtigen Haltung im Alltag wie auch im Laufsport besondere Aufmerksamkeit. Eine gute Möglichkeit, um Rücken schonende Haltungen und Bewegungen zu erlernen, bietet eine Rückenschule, die in der Regel von den Krankenkassen bezuschusst wird. Bei sitzenden Tätigkeiten sollte darüber hinaus der Arbeitsplatz einer gründlichen ergonomischen Prüfung unterzogen werden, da stundenlanges Sitzen auf unpassenden Bürostühlen und Arbeiten an zu hohen oder zu niedrigen Schreibtischen der Entstehung von LWS-Syndromen Vorschub leisten.

Läufer, die unter einem Lendenwirbelsyndrom leiden, sollten nicht meinen, dass gutgedämpfte Laufschuhe die Lösung für ihre Rückenschmerzen wären. Im Gegenteil: Durch eine verstärkte Dämpfung wird die fehlerhafte passive Lauftechnik weiter verstärkt, was in der Folge zu noch größeren Problemen führen kann.

Statt die Laufschuhe auszutauschen, sollten von LWS-Syndromen geplagte Läufer besser ihre Lauftechnik optimieren und vor allem regelmäßig rumpfstabilisierende Übungen sowie Krafttraining und Koordinationstraining durchführen, um die Wirbelsäulenstatik zu verbessern und muskulären Ungleichgewichten entgegenzuwirken.
  • Das LWS-Syndrom (Lendenwirbelsäulen-Syndrom) ist keine eigenständige Erkrankung, sondern eine Sammelbezeichnung für verschiedene Beschwerden, die entweder von der LWS ausgehen oder sie betreffen.
  • Da die Lendenwirbelsäule großen statischen und dynamischen Belastungen ausgesetzt ist, sind LWS-Syndrome sehr häufig.
  • Neben degenerativen Veränderungen der LWS können auch Wirbelkörperblockaden, Verletzungen und entzündliche Erkrankungen die Ursache von LWS-Syndromen sein.
  • Um einem LWS-Syndrom vorzubeugen, sollten Läufer dem Kraft- und Koordinationstraining besondere Aufmerksamkeit schenken
Quellen und weiterführende Links:
Foto: unsplash.com