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Joggen mit Hund

Das Joggen mit dem Hund lernen

Hundebesitzer haben es oft leichter als andere, sich auch dann zum Laufen zu motivieren, wenn sie eigentlich keine Lust dazu haben: Hunde verlangen ihren Auslauf ohne Rücksicht auf das Wetter oder die Launen ihrer Besitzer. Mit Hunden zu laufen kann auch eine gute Alternative für all diejenigen Sportler sein, die keinen passenden Laufpartner finden und auch nicht bei Laufgruppen mitmachen möchten.
Läufer und Läuferinnen, die auf einsamen Wegen ihre Runden drehen, haben in ihrem Hund oft auch noch einen erstklassigen Beschützer, der alles tut, um seinem „Frauchen“ beizustehen. Selbst wenn Ihr Vierbeiner in Wirklichkeit keiner Fliege etwas zu Leide tun kann, wirkt auf Außenstehende oft schon die Anwesenheit eines Hundes abschreckend und dunkle Gestalten sehen von einem Angriff ab.

Joggen mit Hund = Joggen mit Beschützer

Mit Hilfe eines guten, gewaltfreien Hundetrainings können Sie übrigens jeden Hund auch zu einem sogenannten Familienbeschützer ausbilden. Wie das Haustiermagazin Hundkatzemaus in seiner Fernsehsendung berichtete, wird dem Hund hier beigebracht, einen Angreifer auf Kommando anzubellen und an ihm hochzuspringen. Das zubeißen, ein Bestandteil der Schutzhundausbildung, bleibt dabei aus, so dass die Beißhemmung des Hundes nicht herabgesetzt wird und er auch weiterhin ein verlässlicher, tierischer Partner für die ganze Familie bleibt.

Mit Hunden zu laufen hat aber nicht nur Vorteile, sondern fordert von den Läufern auch Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse seines Tieres. Hinzu kommen potentiell gefährliche Situationen während des Laufs, wie zum Beispiel die Begegnung mit unverträglichen Artgenossen, selbst wenn der eigene Hund gut sozialisiert und erzogen ist.

Mögliche Probleme beim Lauftraining mit dem eigenen Hund

So praktisch es auch sein mag, das tägliche „Gassi-Gehen“ mit dem eigenen Lauftraining zu verbinden, so schwierig kann es doch in der Praxis damit aussehen. Hunde haben einen Spieltrieb, dem der Läufer Rechnung  tragen muss. Wer seinem Hund daher außerhalb des Laufens nicht genügend Raum für das Herumtollen mit Artgenossen und auch geistige Beschäftigung lässt, muss in Kauf nehmen, dass das Tier sich während des Laufens den nötigen Freiraum sucht. Konsequentes Lauftraining kann so fast unmöglich werden und bestenfalls in ein Fahrtspiel münden.

Problematisch beim Laufen mit Hunden ist aber nicht nur der Spieltrieb, sondern auch der Jagdtrieb mancher Rassen. Wer Waldläufe oder Crossläufe absolviert, wird es bei einigen Rassen schwer haben, seinen Hund von der Jagd nach einem Kaninchen abzuhalten.

Um den Hund zum Laufen mitnehmen zu können, muss dieser seinem Besitzer aufs Wort gehorchen. Ansonsten darf er nicht ohne Leine nebenherlaufen. Läufer, die ihren Hund an der Leine mitführen, sollten sich die richtige Ausrüstung zulegen. Nötig sind eine Hundeleine, ein Geschirr für den Hund und ein Bauchgurt für den Läufer, da es beim Führen des Hundes mittels Halsband und klassischer Hundeleine längerfristig zu einem unsauberen Laufstil und Rückenproblemen kommen kann. Dies betrifft nicht nur den Läufer, sondern auch den Hund. Durch ruckende Bewegungen, die beim Laufen entstehen, kann der Hund eine Stauchung der Halswirbelsäule davon tragen - schmerzhaft und gefährlich, für den vierbeinigen Gefährten.

Wenn möglich, sollte dem Hund die sprichwörtliche „lange Leine“ gelassen werden, da er so das Lauftempo selbst ein wenig variieren kann und gut signalisieren, wenn es ihm zu schnell geht. Sollten Sie in einem Bundesland leben, in dem es möglich ist die Leinenbefreiung für einen gut erzogenen Hund zu erreichen, ist dies für Sie und Ihren Hund die noch bessere Wahl. Die Prüfung zur Leinenbefreiung nehmen verschiedene Hundeschulen ab. Lassen Sie sich vorab jedoch am besten die offizielle Erlaubnis zur Abnahme dieser Prüfung vom Hundetrainer zeigen.

Beim Laufen auch Rücksicht auf den Hund nehmen

Bei der Entscheidung für oder gegen den eigenen Hund als Laufpartner spielen vor allem Alter und Fitness des Tieres eine Rolle. Auch die Rasse ist natülich nicht ganz unerheblich, jedoch gibt es hier immer wieder Ausnahmen von der Regel. Grundsätzlich sind allerdings einige Rassen besser zum gemeinsamen Laufen mit dem Menschen geeignet als andere.

Hunde mit kurzen Beinen haben es beim Laufen oft schwerer als solche mit langen, so dass ein Dackel oft kein geeigneter Laufpartner ist, ein Jack Russell, der ja auch häufig als Reitbegleiter eingesetzt wird, aber oft problemlos und gerne mit dem Menschen mitläuft.

Einige Rassen, wie zum Beispiel der Schäferhund und die beiden beliebtesten Retriever Rassen, Labrador und Golden Retriever, neigen zu Hüft- und Ellbogendysplasie, weshalb nicht nur, aber vor allem hier eine ausführliche Anamnese beim Tierarzt dem Lauftraining voraus gehen sollte. Kleinere Rassen haben seltener Hüftdysplasie (HD), sie leiden dagegen häufiger unter einer Patellaluxation, einer spontanen Verschiebung der Kniescheibe.

Häufig gehen Laien davon aus, dass gerade Windhunde sich hervorragend zum Joggen eignen. Dies stimmt allerdings nur bedingt. Zwar sind Windhunde begeisterte Läufer, jedoch bezieht sich „Laufen“ hier eher auf Sprinten als auf Ausdauerläufe, denn die Ausdauer dieser Tiere ist weniger ausgeprägt als ihre Geschwindigkeit. Zudem weisen die meisten Windhunde einen sehr starken Jagdtrieb auf, der nur selten unter Kontrolle gebracht werden kann und daher, wie oben ausgeführt, beim Laufen eher hinderlich ist. Auch sehr schwere Rassen, wie Doggen, Bernhardiner und Neufundländer eignen sich nicht zum Joggen. Sie würden ihre Gelenke beim Ausdauerlaufen zu sehr belasten.

Aber auch lauffreudige und zum Joggen geeignete Hunde sollten zumindest dem Welpenalter entwachsen sein, bevor sie ihren Besitzer beim Lauftraining begleiten. Die Knochen und Gelenke sind vorher noch zu weich, so dass es zu Verletzungen und Fehlstellungen beim Hund kommen kann. 

Außerdem zu beachten:
  • Damit der eigene Hund beim Laufen keinen Schaden nimmt, sollten Läufer bedenken, dass das Tier ungedämpft laufen muss. Weiche Laufuntergründe wie Wald- und Wiesenwege sind daher vorteilhafter als Asphaltstrecken oder gar Schotterpisten, auf denen sich die Hunde Verletzungen durch kleine Steine holen können, die sich zwischen den Pfotenballen verfangen und diese wundscheuern. Im Allgemeinen kann das Einreiben der Pfoten mit Hirschtalg oder Vaseline die empfindlichen Pfoten vor allem im Winter schützen. Im Sommer sollten Asphaltstrecken komplett gemieden werden. Der Asphalt heizt sich stark auf, der Hund muss so quasi auf Herdplatten laufen.
  • Hunde – vor allem große Rassen –sollten niemals mit vollem Bauch laufen! Andernfalls droht eine riskante Magendrehung und somit Lebensgefahr für den Vierbeiner!
  • Das Laufpensum muss sollte nur langsam gesteigert werden.
  • Worauf Hundebesitzer beim Lauftraining besonders achten müssen, ist die Tatsache, dass Hunde schnell überhitzen, da sie nicht schwitzen wie Menschen, sondern die Körpertemperatur über die Zunge regulieren. Auf langen Laufstrecken muss daher Wasser mitgeführt werden oder aber die Laufstrecke so gewählt werden, dass Bäche und Pfützen auf dem Weg liegen. Letztere bieten allerdings das Risiko von einer Infektion mit Giardien – lästige Darmparasiten die zu schlimmen und sehr langanhaltendem Durchfall führen.
  • Fängt der Hund beim Laufen an extrem zu hecheln, legt er sich immer wieder hin oder verfärbt sich seine Zunge, ist das Lauftraining sofort abzubrechen!
  • Beim Laufen mit Hunden sollten sehr belebte Laufstrecken besser gemieden werden, da der Hundebesitzer zu viele Kommandos geben muss, als dass Hund und Herrchen in ihren Laufrhythmus finden könnten.

Tipps für Läufer zum Umgang mit fremden Hunden

Wer sich beim Laufen plötzlich einem  fremden Hund gegenübersieht, sollte sich vorsichtig verhalten, solange dessen Besitzer nicht in Sichtweite ist, um seinem Tier die nötigen Kommandos zu geben. Um den Beutetrieb eines Hundes nicht zu reizen, ist es ratsam, nötigenfalls mit dem Laufen aufzuhören und stattdessen ein Stück zu gehen. Ist der fremde Hund schon von weitem zu sehen, könnten Läufer der Begegnung mit ihnen auch einfach aus dem Weg gehen, indem sie ihre Route leicht abändern.

Hier einige Tipps für das richtige Verhalten gegenüber Hunden, die dem Läufer beim Training begegnen:
  • Bei einem fremden Hund kann sich der Läufer nie ganz sicher sein, ob dieser nur spielen will, wenn er auf ihn zuläuft. Am besten ist es, den Hund nicht zu beachten und ganz ruhig weiterzulaufen.
  • Bei Nachstellungen durch Hunde sollten Läufer sich bemühen, keinerlei Angst zu zeigen – wobei Hunde allerdings ein sehr feines Gespür dafür haben, ob sich jemand vor ihnen fürchtet oder nicht, da sie die Hormone riechen, die der Körper bei Angst ausstößt - und den Hund nicht mit direktem Augenkontakt oder zu zackigen Bewegungen provozieren
  • Auf jeden Fall sollte das Weglaufen vor dem Hund vermieden werden, da dies seinen Beutetrieb verstärkt. Sollte ein Hund auch nach längerer Zeit des Ignorierens nicht locker lassen, bleibt man am besten stehen und wartet darauf, dass der Besitzer den Hund unter Kontrolle bringt. Sehen Sie den Hund dabei nicht an und lassen Sie die Arme locker am Körper runterhängen. Hundetrainer Martin Rütter rät in einem Interview sowie in seinen Fachbüchern sogar dazu, sofort stehen zu bleiben, wenn ein Hund auf Sie zu rennt und das Ignorieren gar nicht erst zu versuchen.
  • Beruhigendes reden hilft übrigens nicht. Der Hund versteht nicht was sie sagen und interpretiert ihre sanfte Stimme als Bestätigung – Anschreien würde er als Provokation und Angriff auffassen.
  • Gibt es häufiger Probleme mit demselben Hund, sollte man sich die Personalien des Besitzers notieren und ihn der Ordnungsbehörde oder der Polizei melden.
Auch zu angeleinten Hunden ist  es ratsam, einen Sicherheitsabstand zu halten, da Hunde manchmal aggressiver reagieren, wenn sie an der Leine laufen müssen. Dies liegt nicht nur an einer eventuellen Frustration des Hundes, sondern auch an seinem Schutzinstinkt: Er könnte in Ihnen eine Gefahr für „seine“ Menschen sehen. Außerdem steigt bei Hunden durch die Leine das Selbstbewusstsein teilweise, wenn sie angeleint sind. Der „verlängerte Arm“ des Menschen gibt Sicherheit und fördert beim Hund eine sprichwörtliche große Klappe.

Relativ sicher vor Hunden sind Sportler, die nicht allein trainieren, sondern in Laufgruppen unterwegs sind. Und auch bei schlechtem Wetter, wenn man „keinen Hund vor die Tür schickt“, sind meistens weniger Vierbeiner unterwegs.
  • Hunde können einerseits zum Laufen motivieren, andererseits aber auch den Trainingsplan durcheinander bringen.
  • Ein Hund kann Ersatz für einen Laufpartner sein und zudem als Beschützer fungieren.
  • Beim der Auswahl der Laufstrecke muss den besonderen Bedürfnissen des Hundes Rechnung getragen werden.
  • Wer beim Laufen auf fremde Hunde trifft, darf nie ängstlich vor ihnen weglaufen, sondern muss versuchen, möglichst gelassen zu bleiben.
Quellen und weiterführende Links:

Tipps für das Laufen mit Hund
Was beim Laufen mit dem Hund zu beachten ist

Foto: unsplash.com