Trinksysteme

Grundsätzlicher Aufbau

Ein Trinksystem besteht in aller Regel aus dem Flüssigkeitsbehälter, auch Trinkblase oder -beutel genannt, und dem Schlauch. Um ein versehentliches Auslaufen zu verhindern, verfügen beinahe sämtliche Modelle zusätzlich über ein selbstverschließendes Trinkventil. Dieses funktioniert entweder dadurch, dass der Sportler mit dem Mund leichten Druck ausübt oder daran zieht. Neben dieser Grundausstattung bieten einige Trinksysteme weitere nützliche Zusatzteile, wie beispielsweise Thermohüllen, Thermoschläuche und spezielle Reinigungsbürsten.

Die Thermohüllen bzw. -schläuche schützen den Inhalt der Trinkblase im Winter vor dem Auskühlen. Im Sommer halten Sie die Flüssigkeit dagegen angenehm kühl. Alle Markenhersteller versprechen den Einsatz geschmacksneutraler Materialien, einige statten die Bereiche, die direkt mit der Trinkflüssigkeit in Kontakt kommen, zusätzlich mit einer antibakteriellen Beschichtung aus. So haben Bakterien und Keime schlechte Chancen, sich dauerhaft im System einzunisten.

Verschieden Größen

Die handelsüblichen Größen bewegen sich je nach Hersteller zwischen ein und drei Liter Fassungsvermögen. Bei der Auswahl des richtigen Volumens sollte sich der Sportler am besten folgende Fragen stellen: Wie lange werde ich unterwegs sein? Wie sind die Temperaturverhältnisse, werde ich voraussichtlich stark schwitzen? Kann ich unterwegs eventuell nachfüllen? Wenn ja, mit welcher Sicherheit? Das Trinksystem selbst wiegt nicht viel.

Es ist allerdings ein großer Unterschied, ob auf der Strecke lediglich ein oder drei Kilogramm an zusätzlichem Gewicht auf den Schultern lasten. Selbst wer sich vorsichtshalber ein System mit besonders großem Fassungsvermögen angeschafft hat, muss es ja nicht unbedingt bei jeder Aktivität bis obenhin füllen.

Vom einfachen Trinken bis zum Sprühsystem

Die Auswahl ist gigantisch. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Preise. Um einen grundlegenden Überblick zu erhalten, werden im Folgenden zwei völlig verschiedene Trinksystem-Konzepte vorgestellt.

Camelbak Trinkrucksack
Es gibt sie in mehreren Größen. Während der Kleinste lediglich eine "Trinkblase mit Verpackung" darstellt, die sich besonders gut zum Joggen oder Mountainbiken eignet, gibt es auch Zwei- und Dreiliterblasen, die sowohl einzeln als auch in einem speziellen Rucksack integriert angeboten werden. Der Camelbak Classic mit drei Liter Fassungsvermögen kostet circa 40 Euro. Unterwegs nimmt der Sportler das Schlauchende ganz einfach in den Mund und saugt die Flüssigkeit an. Im nachfolgenden Video wird dagegen ein ganz normaler Trekkingrucksack von Camelbak mit viel Platz für alle möglichen Sachen und zusätzlich integrierter Trinkblase vorgestellt.

Geigerring Trinksystem "The Rig"
Hier muss nicht mehr aktiv gesaugt werden. Die Flüssigkeit wird direkt in den Mund gesprüht. Dafür hat Geigerring eine spezielle Trinkblase entwickelt. Am Rucksack befindet sich außerdem ein Druckball, der in die Blase so lange Luft pumpt, bis sich ein kräftiger Überdruck aufgebaut hat. Sobald auf das Ventil am Mundstück gedrückt wird, sprüht das Wasser heraus. Lässt der Druck im Laufe der Zeit nach, wird einfach nachgepumpt. Je nach Fassungsvermögen belaufen sich die Preise für dieses System etwa zwischen 120,00 und 160,00 Euro.

Was darf hinein?

Alles, was keine Kohlensäure enthält, darf theoretisch in die Trinkblase. Allerdings empfehlen alle Hersteller und selbst die meisten Anwender, grundsätzlich nur Wasser einzufüllen. Gerade Zucker ist ein idealer Nährboden für Bakterien bzw. Keime. Sobald das System nicht akribisch sauber gehalten wird, kann es für die Gesundheit gefährlich werden.

Eine Trinkblase mit dem ganzen Schlauchmechanismus lässt sich "nicht mal eben so" in den Geschirrspüler stellen. Die Reinigung erfolgt mühsam per Hand und auch die beste Bürste kommt nicht gleichermaßen in alle Ecken. Fazit: Wasser in die Trinkblase und lieber eine Banane, Müsliriegel oder Ähnliches zum Auffüllen verbrauchter Energie zusätzlich einpacken.

Reinigung und Pflege

Es wird empfohlen, das Trinksystem nach jeder Benutzung zu reinigen und vollständig austrocknen zu lassen. Am besten wird dazu heißes Wasser verwendet. Scharfe Reinigungsmittel sind zu vermeiden. Einerseits sind eventuelle Rückstände nicht unbedingt der Gesundheit dienlich, andererseits können sie das Material angreifen.

Nicht vergessen: Auch der Schlauch muss regelmäßig und gründlich gereinigt werden! Das ist nicht ganz einfach und erfordert oft die Anschaffung einer Spezialbürste. Wer ausschließlich Wasser in seinem Trinksystem transportiert und es regelmäßig vollständig austrocknen lässt, benötigt keinen zusätzlichen Reiniger.