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Ultramarathon verursacht kleinere Gehirne

Röntgenstudie liefert überraschende Ergebnisse

Ein Ultramarathon fasziniert nicht nur versierte Läufer, er weckt auch die wissenschaftliche Neugierde. Zumindest bei den Forschern der Uniklinik Ulm, allen voran Studienleiter Wolfgang Freund.
23.05.2012 von Linda Ewaldt

Hamburg/Ulm (dpa). Ultramarathonläufer müssen noch einmal weitaus mehr leisten als Marathonläufer, die „nur“ die standardisierten 42,195 km bewältigen. Beim Ultramarathon gibt es keine Grenze nach oben, einige Ultramarathons gehen sogar über mehrere Tage. Wer diese Strapazen auf sich nimmt, bei dem muss etwas anders sein, vermutete Wolfgang Freund. Seine These war vorab, dass das Schmerzzentrum bei Ultramarathonläufern weniger ausgeprägt ist, als dies bei dem Großteil der Bevölkerung der Fall ist.

Beim Ultramarathon kommt die Energie aus dem Kopf

Unbestreitbar bleibt es sicher, dass die extreme Leistung bei einem Ultramarathon mit Schmerzenverbunden ist. Die These von Wolfgang Freund konnte dennoch nicht abschließend bestätigt werden. Vermutlich sind Ultraläufer also einfach „hart im Nehmen“.Bei seinen Untersuchungen während eines 4.500 km Ultramarathons von Süditalien bis ans Nordkap, der in 64 Etappen á ungefähr 70 km bewältigt wurde, begleiteten Freund und sein Team die Läufer mit einem mobilen Kernspintomographen. An jeder Etappe wurde damit der das Gehirn der Läufer untersucht. Das Ergebnis:  Das Hirnvolumen ging bei den Teilnehmern des Ultramarathons um bis zu sechs Prozent zurück!

Ganz unvermittelt traf Freund diese Erkenntnis jedoch nicht. Eine zweite These, die von ihm vor dem Lauf aufgestellt wurde, besagte nämlich, dass der vermehrte Kalorienbedarf bei einem Ultramarathon dazu führt, dass der Körper bei der Suche nach Energie auch vor dem Hirn nicht Halt macht. Dies konnte nun bestätigt werden.

„Lauf, Forrest, lauf!“

Der Ausruf aus dem bekannten Hollywood-Streifen mit Tom Hanks in der Hauptrolle dürfte mittlerweile jedem bekannt sein. Titelheld Forrest Gump ist mit einem sehr geringen IQ ausgestattet, hat aber ein beeindruckendes läuferisches Talent.

Doch keine Angst: Unser kleines Filmbeispiel lässt sich nicht auf die Ultramarathonläufer übertragen. Tatsächlich erreicht die Hirnmasse eines Ultramarathon-Läufers nach etwa acht Monaten wieder die normale Größe. Während des Laufs allerdings sind tatsächlich einige Hirnareale eingeschränkt, darunter auch die, in denen komplexe akustische, optische und sprachliche Informationen verarbeitet werden.Freund erklärt sich dies damit, dass diese Areale während eines Ultramarathons nicht benötigt werden und sich der Körper deswegen hieraus die Energie zieht. Tatsächlich dreht sich beim Ultramarathon alles nur um folgendes: Laufen, essen, (ggf. schlafen), ankommen!

Bleibende Schäden im Gehirn, wie etwa nach einem Schlaganfall, konnten die Forscher nach einem Ultramarathon zum Glück nicht bestätigen. Dem extremen Laufvergnügen steht also auch weiterhin nichts weiter im Weg als die eigene Kondition und vielleicht der innere Schweinehund.
Quellen und weiterführende Links:
Foto: jesse orrico - unsplash.com