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Kniescheibe

Die Kniescheibe ist mehr als nur der Abschluss des Kniegelenkes

Ihre medizinische Bezeichnung lautet Patella. Damit die Streckmuskulatur des vorderen Oberschenkels beim Beugen des Kniegelenkes ihre Kraft effektiv auf den Unterschenkel übertragen kann, wird eine Art "Abstandshalter" benötigt. Zusätzlich muss die Kraft in Bezug auf ihre Richtung bei jeder Bewegung des Knies umgeleitet werden. Diesen Part übernimmt die Kniescheibe.

Anatomische Grundlagen

Die vordere Oberschenkelmuskulatur setzt mit einem Sehnenende direkt am oberen Teil der Kniescheibe an. Unten befindet sich die Kniescheibensehne, die an einem kleinen knöchernen Vorsprung, der sich am vorderen Schienbein befindet, ansetzt. Wissenschaftlich gesehen handelt es sich allerdings bei der Schienbein- bzw. Patellasehne nicht um eine echte Sehne, weil innerhalb des Konstrukts keinerlei Muskulatur beteiligt ist.

Um die direkte Kraftübertragung zu ermöglichen, befindet sich zwischen den beiden Oberschenkelköpfen eine Gleitrinne. Beim Beugen bzw. Strecken kann die Patella darin etwa fünf bis zehn Zentimeter gleiten. Die Kniescheibenrückseite wird durch eine dicke Knorpelschicht geschützt. Die Gleitflächen der Gleitrinne und der Kniescheibe stehen zueinander in einem Winkel zwischen 120 und 140 Grad. Dieser Stellungswinkel ist für eine gleichmäßige Kraftübertragung bei möglichst geringem Verschleiß ganz wichtig.

Entzündung der Patellasehne

Viele Sportler klagen über Knieprobleme. Das ist nicht besonders verwunderlich. Egal ob Laufen, Fußball oder Skiabfahrtslauf: Bei zahlreichen Sportarten wird das Knie ganz besonders stark belastet. Neben Problemen im Inneren des Knies, wie beispielsweise Bänderdehnung oder Verletzung des Meniskus, stellt die Entzündung der Patellasehne ein recht häufiges Problem dar. Wie im ersten Abschnitt bereits erläutert, verbindet diese Sehne die Kniescheibe mit dem Schienbein. Sie verläuft unmittelbar unter der Haut und erfahrene Sportler können sie sogar ertasten.

Bei jeglicher Aktivität der unteren Extremitäten ist die Patellasehne einer andauernden Belastung ausgesetzt. Sowohl bei einem relativ gleichmäßigen Dauerlauf als auch bei abrupten Bewegungen, wie sie beim Tennis, im Handball oder beim Turnen vorkommen, muss das Knie die Belastungen zuallererst über die Patellasehne abfangen. Bei permanenter Überlastung kann es passieren, dass es zu einer Reizung mit nachfolgender Entzündung dieser Sehne kommt. Für betroffene Sportler ist das häufig auch als "Springerknie" oder Patellaspitzensyndrom bezeichnete Problem, eine äußerst schmerzhafte und zudem auch noch langwierige Angelegenheit.

Auch innere Faktoren können die Sehne in der Kniescheibe derart reizen, dass sie sich entzündet. Dazu gehören Krankheitsbilder, wie Kniescheibenhochstand, eine genetisch angelegte Bänderschwäche, spezielle Vorerkrankungen (z.B. Morbus Schlatter) oder altersbedingte Veränderungen innerhalb des Knies.

Symptome

Die Schmerzen treten vor allem bei Belastungsbeginn auf, wobei in rund einem Drittel aller Fälle beide Knie zur gleichen Zeit betroffen sind. Je nach Grad der Entzündung können nach einem gewissen "Einlaufen" oder "Warmwerden" die Schmerzen wieder verschwinden. Dafür kommen sie dann nach der Trainingseinheit oder dem Wettkampf umso stärker wieder zurück. Bei einer schon besonders weit fortgeschrittenen Entzündung sind die Schmerzen ständig präsent, verschwinden also nach der Aufwärmphase nicht. Selbst die einfachste Alltagsbelastung, wie beispielsweise Treppensteigen wird zur Qual.

Diagnose

Meist liefern die Belastungen, die der betroffene Sportler seinem Knie aufbürdet, schon erste Hinweise auf das Syndrom. Manche, besonders aktive Menschen betreiben mehrere, das Knie belastende Sportarten sogar gleichzeitig und es kommt dauerhaft zu einem Ungleichgewicht zwischen Knie-Belastung und Regenerationsphase. Typisch für eine Entzündung der Sehne unterhalb der Kniescheibe ist ein Druckschmerz. Aber auch beim Strecken des Knies unter Belastung ist zumeist ein deutlicher Schmerz zu spüren. Bildgebende Untersuchungsmethoden, wie Ultraschall, MRT oder Röntgen geben letztendlich Gewissheit.

Vorbeugen und Therapie

Die Behandlung erfolgt in den überwiegenden Fällen konservativ. Hinsichtlich der auslösenden Sportart ist eine Pause angezeigt, welche durchaus mehrere Monate andauern kann. Während dieser Zeit ist Ausgleichssport, wie beispielsweise Radfahren mit niedriger Trittfrequenz oder Schwimmen, aber auch Krafttraining zur Stabilisierung der Muskulatur ratsam. Massagen, Ultraschall- oder Elektrotherapie und entzündungshemmende Medikamente können den Heilungsverlauf unterstützen. Nach der Therapie sollte sich das Knie erst langsam wieder an Belastung gewöhnen. Wer sofort Vollgas gibt, riskiert chronische Probleme.

Patellaluxation

Es gibt Sportler, bei denen die Kniescheibe mehr oder weniger häufig aus ihrer Führung springt, was zumeist als "Ausrenken" des Knies bezeichnet wird. Oft springt die Kniescheibe von allein wieder zurück, seltener verharrt sie in der ausgerenkten Position. Beide Situationen sind äußerst schmerzhaft und es besteht zudem die Gefahr, dass sich die Patellaluxation wiederholt. Neben dauerhaften Schäden an Bändern oder Sehnen drohen den Betroffenen in der Folge nicht selten zusätzlich psychische Probleme. Sie haben ständig das Gefühl, sich auf ihr Knie nicht mehr verlassen zu können.

Neben Fehlbildungen oder schwacher Beinmuskulatur begünstigen vor allem abrupte Drehbewegungen, wie sie bei vielen Sportunfällen vorkommen, ein Ausrenken der Kniescheibe.

Diagnose und Behandlung

Eine Patellaluxation ist mit bloßem Auge zu erkennen. Auch wenn die Kniescheibe spontan wieder zurückspringt, gilt als Erste-Hilfe-Maßnahme die sogenannte PECH-Regel (Pause-Eis-Kompression-Hochlegen). Wer gewaltsam versucht, eine ausgerenkte Kniescheibe wieder an ihren ursprünglichen Platz zu befördern, riskiert Verletzungen am Halteapparat des Knies. Ein speziell ausgebildeter Trainer oder der Notarzt kennt dagegen alle erforderlichen Bewegungen und Griffe, um die Kniescheibe wieder an ihren angestammten Platz zu befördern. Bei besonders großen Schmerzen wird dafür unter Umständen sogar eine kurzzeitige Narkose notwendig sein. Im Anschluss ist eine bildgebende Untersuchung mittels Röntgen oder MRT angezeigt, um die umliegenden Bänder, Sehnen und Gewebe auf Verletzungen zu kontrollieren.

Sofern dauerhafte strukturelle Dysbalyncen im Knie bestehen, kommt der Betroffene in aller Regel um eine Operation, die die Kniescheibe dauerhaft stabilisiert, nicht herum. Anderenfalls können gezielte Krankengymnastik und Muskeltraining ausreichen, die Patella in ihrer Rinne ausreichend zu fixieren.

Degeneration des Kniescheibenknorpels

Den meisten Sportlern ist dieses Problem unter der Bezeichnung "Runner knee" bekannt. Vor allem jüngere Athleten, insbesondere Frauen sind betroffen, wobei die Ursachen bis heute nicht eindeutig geklärt werden konnten. Es wird vermutet, dass die anatomische Entwicklung des Skelettsystems während des Wachstums für das Erkrankungsrisiko eine entscheidende Rolle spielt.

Eine Degeneration des Kniescheibenknorpels äußert sich vor allem durch Schmerzen in der Knievorderseite. Sobald der Betroffene längere Zeit sitzt, werden sie schlimmer.

Neben Übungen zur Kräftigung der Muskulatur kann eine gut sitzende Orthese den Patienten trotzdem ein sportlich aktives Leben ermöglichen. Empfehlenswert ist das Ausüben verschiedener Sportarten, die das Knie jeweils sehr unterschiedlich belasten. Eine gute Kombination ist beispielsweise: Laufen, Radfahren und Schwimmen.
  • Nicht nur Sportler sind von Problemen mit der Kniescheibe betroffen, oft sind genetische Veranlagung oder Krankheiten die Ursachen.
  • Für alle Patienten gilt: Neben gezielter medizinischer Versorgung und Therapie ist viel Eigeninitiative notwendig, um künftige zu vermeiden.
  • Krafttraining zur Stärkung der Knie-Muskulatur ist für alle Betroffenen wichtig, egal ob sie aktive Sportler sind oder nicht.
Quellen und weiterführende Links:
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