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Österreichischer Frauenlauf 2012

Mehr als Laufen

Am 3. Juni ruft der Österreichische Frauenlauf schon zum 25. Mal seine Läuferinnen an die Startlinie. Österreich hat damit gemeinsam mit der Schweiz Pionierarbeit in Europa geleistet.
25.05.2012 von Linda Ewaldt

Wien. Inspiriert vom New York Marathon setzte sich Organisatorin Ilse Dippmann dafür ein, dass auch in Europa mehr Frauen an den Laufsport geraten und diesen auch ausüben können. Die „Ilse Dippmann & Andreas Schnabl Österreichischer Frauenlauf GegnbR“ wurde gegründet und eines ihrer Früchte ist der österreichische Frauenlauf. Mit seiner stetig wachsenden Teilnehmerzahl ist er einer der größten Frauenläufe Europas – und dabei weitaus mehr als nur eine Laufveranstaltung, fragt man zum Beispiel Katherine Switzer.

Österreichischer Frauenlauf erfährt Unterstützung durch Läuferikone

„Hier geht es um mehr als um Laufen und um mehr als um Fitness. Es geht darum, das Leben von Frauen zu verändern“, sagte Katherine Switzer beim Österreichischen Frauenlauf vor sieben Jahren. Die Amerikanerin hat den Stein der weiblichen Läuferbewegung quasi ins Rollen gebracht.

1967 startete Switzer das erste Mal beim Boston Marathon. Illegal, denn Frauen waren bei Laufveranstaltungen zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht zugelassen. Katherine Switzer musste also ihr Geschlecht verleugnen, ihren Vornamen verheimlichen und sich als Mann verkleidet an die Startlinie schleichen. Als der Renndirektor den Schwindel bemerkte, wollte er sich auf Switzer stürzen und sie aufhalten, dies konnte jedoch durch einen Freund der mutigen Läuferin verhindert werden.

Katherine Switzer lief weiter und beendete den Boston Marathon mit einer Zeit von 4:20. Wichtiger als die Zeit jedoch war: Sie brach damit eine Lanze für alle Läuferinnen.

25 Jahre später: Diskriminierung mal andersrum?

Ziel des Frauenlaufs ist es vor allem, den Läuferinnen Mut zum Laufen zu machen und sich in einer lange Zeit von Männern dominierten Sportart zu behaupten. Nicht das Gegeneinander, wie bei herkömmlichen Laufveranstaltungen, sondern das Miteinander würde den österreichischen Frauenlauf auszeichnen, berichten auch Teilnehmerinnen.

Die Emanzipation vor den Sport zu stellen ist sicher eine gute Idee, hat aber auch seine Schattenseiten, wie jüngst eine blinde Läuferin bei der Anmeldung zum österreichischen Frauenlauf 2012 feststellen musste. Aufgrund ihrer Sehbehinderung ist sie auf eine Begleitung während des Laufs angewiesen, konnte aber keine weibliche Person finden, die laufbegeistert genug war sie zu unterstützen. Mit ihrem Ehemann darf sie dennoch nicht starten.

Ein Mann sei weder als Teilnehmer, noch als Helfer zugelassen, erklärte das Organisationsteam. In solchen Fällen böte sie allerdings an, Unterstützung bei der Suche nach einer weiblichen Begleiterin zu leisten. Für die blinde Frau, die seit Jahren mit ihrem Mann trainiert und gut auf ihn eingespielt ist, war dies jedoch keine Alternative. Oft geht es bei dem Zusammenspiel zwischen behinderten Menschen und ihren Helfern um ganz feine Nuancen. Eine fremde Person kann hier das Lauferlebnis trüben, weil der Läuferin einfach die Sicherheit fehlt.

Bisher hätten sie noch nie vor einem solchen Problem gestanden, meinen die Organisatoren des österreichischen Frauenlaufs, zeigen sich aber letztendlich einsichtig und änderten kurzerhand die Regeln. „Mit dem Österreichischen Frauenlauf 2012 ist es nun möglich, nach einer offiziellen (kostenlosen) Registrierung beim Organisationsteam als männliche Begleitperson, d.h. als Helfer, behinderte Läuferinnen zu deren Sicherheit zu unterstützen.“