Mit unserer Sportartikel-Suche findest Du die Angebote für Sportausrüstung aus hunderten Online-Shops.
Deutschlands große Online-Suche speziell für Sportartikel.
Mit unserer Sportartikel-Suche kannst Du ganz einfach nach Sportgeräten, Trainingskleidung, Bällen und jedem anderen Sportartikel für Deinen Lieblingssport im Internet suchen - wir zeigen Dir die besten Angebote, die wir in mehreren hundert Online-Sportfachgeschäften finden konnten. Mit einem Klick gelangst Du auf die Seite des Online-Shops, in dem Du den Sportartikel kaufen kannst.

Schmerztabletten

Sport & Schmerztabletten - kann das gut gehen?

Ohne die Einnahme von Schmerztabletten scheint bei vielen Läufern nichts mehr zu gehen. Gerade vor wichtigen Wettkämpfen wie einem Marathon schlucken rund 50 Prozent der Sportler vorsorglich schmerzstillende Medikamente, das ergab eine Befragung des Instituts für Klinische Pharmakologie der Uni Erlangen-Nürnberg bei Teilnehmer des Bonn Marathons 2009.
Schmerzen sind im Laufsport nicht ungewöhnlich: Jeder zweite Läufer wird mindestens einmal im Jahr von einer schmerzhaften Sportverletzung heimgesucht. Diese Schmerzen durch Tabletten zu betäuben, ohne zu beginnen, den Ursachen der Beschwerden auf den Grund zu gehen und sie zu beseitigen, ist dabei lediglich eine kurzfristige Bekämpfung der Symptome, aber keine dauerhafte Lösung der Probleme. Schmerz ist ein Warnsignal des Körpers, der sich damit vor weiteren Überlastungen schützen will.

Läufer, die sich darüber hinwegsetzen, Knieschmerzen, Gelenkbeschwerden oder Sehnenentzündungen einfach ignorieren und vor dem Start ein paar Schmerztabletten „einwerfen“, belasten damit unnötig ihre Nieren, den Magen-Darm-Trakt und das Herz-Kreislaufsystem und leisten Elektrolytstörungen während des Marathons Vorschub. Wenn schon Schmerztabletten genommen werden, dann sollte dies nach dem Wettkampf erfolgen, wenn der Körper keine Höchstleistung mehr erbringen muss und die Medikamente besser verkraftet.

Besonders gefährlich ist die Einnahme von Schmerzmitteln vor dem Laufwettkampf

Antirheumatika sind die Schmerzmittel, die bei Entzündungen und Schmerzen am Bewegungsapparat besonders hilfreich sind. Da diese Schmerztabletten nur in seltenen Fällen lebensbedrohliche Nebenwirkungen wie Magenblutungen und Nierenschädigungen haben, nehmen viele Läufer das Risiko in Kauf, wenn sie Schmerzen beim Wettkampf vorbeugen wollen.

Das Risiko für die Gesundheit erhöht sich allerdings erheblich durch die Wettkampfsituation selbst, denn das Laufen der langen Marathonstrecke ist mit enormen Belastungen für den gesamten Organismus verbunden, die durch die Einnahme von Schmerzmitteln noch vergrößert werden:
  • Durch Laufen bei Hitze und mit beginnender Dehydrierung wird eine durch Schmerztabletten beeinträchtigte Nierentätigkeit weiter eingeschränkt
  • Da die Arbeitsmuskeln während des Wettkampfs viel Sauerstoff verbrauchen, steht den Organen weniger zur Verfügung, was zur Folge hat, dass sie weniger durchblutet werden
  • Durch die Laufbewegungen sind die inneren Organe ständigen Stößen und Schüttelbewegungen ausgesetzt, wodurch ihre Funktionsfähigkeit beeinträchtigt wird
Die Schmerztabletten belasten den Körper noch zusätzlich zu den oben genannten Punkten und können so auch die inneren Organe in Mitleidenschaft ziehen. Besonders Magen und Darm reagieren empfindlich auf die Erschütterungen beim Laufen in Kombination mit Schmerztabletten – so kann es zu Blutungen kommen.

Wie eine Untersuchung von Prof. Kay Brune aus Erlangen und Michael Küster aus Bonn aus dem Jahr 2010 ergab, sind diese und andere Gesundheitsprobleme wie Kreislaufversagen, Durchfall und Erbrechen bei Läufern, die Schmerzmittel einnehmen, um das zwei- bis sechsfache erhöht im Vergleich zu den Sportlern, die auf schmerzstillende Medikamente verzichten.

Die Schmerzen deuten

Schmerztabletten können zwar die Symptome lindern doch das eigentliche Problem wird nicht wirklich angegangen. Neben den Nebenwirkungen trägt der Läufer also im Zweifelsfall oft jahrelang eine Verletzung mit sich herum, was diese häufig noch verschlimmert.

Schon das “Durchchecken“ weniger Punkte kann ihnen dabei helfen Probleme, und damit die Wurzel der, Schmerzen zu erkennen. Ist ihre Bewegung beim Laufen richtig und gesund, d.h. passt ihre Methode des Laufens zu ihrem Laufstil. Armarbeit, wie kommen die Füße auf, all das kann eine Rolle spielen. Fehler, die hier gemacht werden, führen oft direkt zu Schmerzen und Verletzungen, da der Körper seine natürlichen Bewegungen nicht ausführen kann.

Wie ist die Dosis ihres Trainings? Bei Überbelastung reagiert der Körper ebenfalls mit Schmerzen zum Beispiel in der Knochenhaut, wie beim Schienbeinkantensyndrom. Gerade Laufanfänger neigen dazu sich zu viel vorzunehmen. Starten sie langsam und gewöhnen sie den Körper erst und Untergrund und Pensum. Wenn sie das Gefühl haben, dass sie ihr Training nicht alleine gestalten können, dann kann ihnen eventuell ein Experte oder eine Recherche in der Laufliteratur helfen.

Auch mangelhafte Vorbereitung kann Schmerzen zur Folge haben. Das Aufwärmen vor dem Training ist ausgesprochen sinnvoll und wichtig um die Muskeln auf die richtige Temperatur zu bringen.

Natürlich ist es auch wichtig mit dem richtigen Laufschuh zu trainieren. Der Körper ist vielen Kräften ausgesetzt und gerade Anfänger sollten Analysen und Schuhwahl eine erhöhte Aufmerksamkeit zukommen lassen. Das hilft nicht nur bei Schmerzen durch falsche Laufschuhe, sondern beugt auch gleichzeitig Verletzungen vor. Welcher Laufschuh für sie passen könnte, haben wir in unserem Laufschuhguide zusammengestellt.

Ein einseitiges Training, das stets nur eine Muskelgruppe beansprucht, führt über längere Zeit auch zu Schmerzen, da die restlichen Muskeln des Körpers zurückgebildet werden und den Anforderungen nicht mehr gewachsen sind. Kombinieren sie ihr Training also.  Leichtes Krafttraining gehört ebenso zum Training wie das Laufen selbst. Dazu können 2 Paar Laufschuhe einer Monotonbelastung vorbeugen.

Weitere schmerzen beim Laufen können Kopfschmerzen durch die Erschütterungen sein. Hier hilft ein Wechsel auf weicheren Untergrund oder ein Wechsel der Laufschuhe. Muskelkater und Seitenstiche sind ebenfalls Symptome, die von Anfängern missinterpretiert werden können. Bei Seitenstichen hilft eine Reduzierung des Tempos, Muskelkater ist kein bedenkliches Symptom, ist er zu stark dann die Trainingsintensität senken.

Beachten sie diese Tips müssen sie keine Schmerztabletten einnehmen und fühlen sich trotzdem fit, gesund und schmerzfrei.

Läufer, die die Warnsignale ihres Körpers ignorieren und die Schmerzen nur mit Tabletten bekämpfen, ohne die Ursachen der Beschwerden zu beseitigen, riskieren noch weitergehende Schädigungen ihrer Gesundheit. Es ist besser, bei Gelenkschmerzen einen Wettkampf abzusagen, eine Laufpause einzulegen und Ursachenforschung zu betreiben, als mit Hilfe von Schmerztabletten Wettkämpfe durchzuziehen und dafür mit frühzeitiger Arthrose zu bezahlen.

Schmerzmedikamente sinnvoll einsetzen

Die Einnahme von Schmerztabletten soll nicht verteufelt werden. Wer über längere Zeit Schmerzen aushält, riskiert, dass sich ein Schmerzgedächtnis herausbildet, was dazu führt, dass der Körper selbst nach Abklingen der Beschwerden eine Schonhaltung beibehält, die muskuläre Ungleichgewichte zementiert und weitere Laufverletzungen begünstigt. Läufer, die unter akuten Schmerzen leiden, sollten die Ursache der Beschwerden von einem Sportarzt klären lassen, der auch über eine etwaige Teilnahme an einem bevorstehenden Wettkampf entscheiden sollte.

Der Arzt kann außerdem beurteilen, welche Schmerzmittel in welcher Dosierung zu nehmen sind, denn jeder Wirkstoff birgt auch bestimmte Risiken. Paracetamol etwa führt in zu hohen Dosierungen zu Leberschäden, und ASS erhöht die Blutungsneigung. In der Regel wird es sich bei den vom Arzt oder Apotheker empfohlenen Schmerztabletten um Mittel wie Ibuprofen handeln.

Die kurze Wirksamkeit dieser Schmerzmittel erklärt auch, warum es sinnlos ist, schon mehrere Stunden vor einem Marathon vorsorglich schmerzstillende Tabletten zu schlucken gegen Beschwerden, die erst auftreten, wenn die Wirkung der Schmerztablette schon verpufft ist!

Es sollten ohnehin keine Schmerztabletten geschluckt werden, um an einem Wettlauf teilzunehmen. Wenn schon Schmerzmittel zum Einsatz kommen, dann nach dem Wettkampf und in der richtigen Dosierung, damit ihre Einnahme mit möglichst geringen Risiken für die Gesundheit verbunden ist. Am besten ist es aber, seinem Körper nur die Laufleistung abzuverlangen, die er ohne Schmerzmittel bewältigen kann.
  • Der Gebrauch von Schmerztabletten zur Vorbeugung von Laufbeschwerden ist vor allem unter Marathonläufern weit verbreitet.
  • Die Einnahme von Schmerzmitteln vor der Laufbelastung ist besonders riskant für die Gesundheit des Läufers.
  • Wer die Warnsignale seines Körpers ignoriert und durch Schmerztabletten betäubt, riskiert eine weitere Verschlechterung bestehender Gesundheitsprobleme.
  • Es sollte nur so viel gelaufen und trainiert werden, wie es ohne Schmerzmittel möglich ist.
Quellen und weiterführende Links:
Foto: pexels.com