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Legales Doping

Legales Doping im Laufsport

Während es bestimmte Substanzen zur Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit gibt, die eindeutig illegal sind und auf der Dopingliste stehen, gibt es eine Vielzahl von Wirkstoffen, die in Form von Nahrungsergänzungsmitteln vertrieben werden und als legales Doping bezeichnet werden können.
Bei diesen erlaubten Dopingsubstanzen handelt es sich meistens um Supplemente von Nährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, von welchen allerdings, bei einer ausgewogenen Mischkost, normalerweise kein Mangel und eine daraus resultierende, leistungsmindernde Unterversorgung zu befürchten ist.

Zu einer Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit können diese legalen Dopingmittel daher in den meisten Fällen nur dann führen, wenn zuvor ein Mangel an bestimmten Substanzen bestand. Für Freizeitläufer besteht in der Regel kein Bedarf an legalem Doping. Bei einem Marathonwettkampf oder beim Lauftraining auf langen Strecken können allerdings Energieriegel, Sportdrinks und koffeinhaltige Getränke eine sinnvolle Hilfe sein, um Leistungseinbrüche zu vermeiden, die Kohlenhydratspeicher schnell und bequem wieder aufzufüllen und die Flüssigkeits- und Elektrolytverluste auszugleichen.

Dopingmittel für den Muskelaufbau – legal aber überflüssig

Für die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln, Sporternährung und Sportlerdrinks ist der Verkauf ihrer Produkte ein Riesengeschäft, das mit zum Teil überzogenen Versprechungen beworben wird.

Am häufigsten sind Werbeversprechen, die eine muskelaufbaufördernde Wirkung anpreisen. Dem Konsumenten wird damit suggeriert, dass er mit möglichst wenig Trainingsleistung aber durch Nahrungsergänzung ein optimales Ergebnis erzielen kann, oder aber das Training unbedingt einer Unterstützung in nahrungsergänzender Form bedarf. Dabei sind die meisten Nahrungsergänzungsmittel überflüssig, da sie, wie oben schon erwähnt, durch eine ausgewogene Ernährung ausgeglichen werden können. Im besten Fall sind diese Zusätze dann für den Körper wirkungslos, im schlimmsten Fall kommt es durch eine unbeabsichtigte Überdosierung sogar zu einer Leistungsminderung.

Für den Muskelaufbau werden vor allem verschiedene Eiweiße beworben. Tatsächlich benötigt der Körper ausreichend Eiweiß, um Muskeln aufbauen zu können, weswegen eine reduzierte Eiweißzufuhr zum Beispiel bei einer Diät immer nur von kurzer Dauer sein sollte, damit der Sportler im Training nicht auf der Stelle tritt. Letztendlich spielt Eiweiß jedoch vor allem im Kraftsport eine gesteigerte Rolle und hat im Cardiobereich nur eine mäßige Gewichtung. Eine ausreichende Ernährung mit eiweißhaltigen Lebensmitteln wie Fleisch, Käse und Erdnüssen deckt den Bedarf problemlos. Lediglich Veganer sollten also einen kritischen Blick auf ihren Eiweißhaushalt werfen und diesen ggf. durch Ergänzungsmittel unterstützen. Eine ausführliche Blutuntersuchung beim Arzt kann hierrüber Aufschluss geben.

Gerade für Sportler, die ihren Fettanteil im Körper senken wollen, wird oft konjugierte Linolsäure (CLA) empfohlen, welche förderlich für den Abbau von Fett und den Aufbau von Muskeln ist. Jedoch ist ein Supplementieren mit CLA oft wirkungslos, da eine ausreichende Versorgung sehr leicht durch die Verwendung hochwertiger Speiseöle, wie zum Beispiel Leinöl, erreicht werden kann.

Ebenfalls eine positive Wirkung auf den Muskelaufbau soll zudem das Spurenelement Chrom vorweisen können. Genau wie Eiweiß kommt es vornehmlich in Käse vor, aber auch in Vollkornprodukten. Ein leckeres Pilzgericht kann den Chrombedarf des Körpers ebenfalls ganz einfach decken. Tatsächlich konnte die muskelaufbauende Wirkung von Chrom jedoch nie nachgewiesen werden.(vgl. „Muskelpillen“ von Katherina Butz & Detlef Icheln)

Abnehmen mit legalem Doping?

In vielen Produkten soll die Wirkung des Muskelaufbaus mit dem Fettabbau einhergehen. Diese Werbeversprechen resultieren sicher vor allem daraus, dass nicht wenige potentielle Käufer gerade aus dem Wunsch heraus abzunehmen mit dem Sport beginnen und hier dann schnelle Erfolge sehen möchten.

Ausschließlich zur gesteigerten Fettverbrennung wird die natürlich vorkommende, chemische Verbindung L-Carnitin beworben. Als legales Doping für Ausdauersportler beworben, führt L-Carnitin bei Überdosierung aber schnell zu Durchfall und damit zu einem leistungsmindernden Flüssigkeitsverlust. Auch hier ist es also besser, den Bedarf von L-Carnitin über die Nahrung zu decken. Fleisch, Fisch und Milch haben hier eine deutlich bessere Wirkung als Nahrungsergänzungsmittel.  

Auch Q10, ein Coenzym des Körpers, zählt laut Werbeversprechen zu den Energiestoffwechsel fördernden Ergänzungen – dies konnte allerdings bisher nicht ausreichend nachgewiesen werden. In natürlicher Form kommt Q10 in Fleisch, Fisch und Eiern vor und kann durch eine gesunde Ernährung auch ausreichend aufgenommen werden. Lediglich Veganer, die naturgemäß auf tierische Produkte komplett verzichten, müssen eine ausreichende Q10 Versorgung anders gewährleisten.

Doping und Leistungssteigerung

Unterm Strich steht das Streben nach Muskelaufbau und Fettabbau vor allem für eines: Dem Wunsch nach Leistungssteigerung und einem wohlgeformten Körper. Auch hierfür hält die Werbeindustrie Produkte bereit. So sollen zum Beispiel Bienenpollen eine leistungssteigernde Wirkung haben. Eine fundierte wissenschaftliche Studie, die diese Behauptung bestätigen kann, steht bis heute jedoch noch aus.

Taurin konnte hingegen tatsächlich bereits eine Verbesserung der körperlichen Leistung nachgewiesen werden – allerdings nur bei Labormäusen. Eine Überdosierung mit Taurin steht zudem in Verdacht, nicht nur das Eindringen von positiven Wirkstoffen in die Muskeln zu erleichtern, sondern auch den Weg für Schadstoffe zu ebnen. Demnach ist es empfehlenswert, den Taurinhaushalt nicht zusätzlich zu erhöhen, sondern sich lediglich auf die Menge zu verlassen, die durch eine gesunde Ernährung aufgenommen wird. Vor allem Milchprodukte sind dabei ein wichtiger Lieferant für Taurin.

Welche erlaubten Doping-Mittel sinnvoll sein können

Trotz der Fülle an wirkungslosen oder gar gesundheitsbeeinträchtigenden Nahrungsergänzungen, sind einige  legale Doping-Mittel zur sportlichen Leistungssteigerung unter bestimmten Umständen durchaus empfehlenswert. Dies gilt zum Beispiel für die handlichen Powerriegel oder Energieriegel, die Marathonläufer während des Wettkampfs schnell und unkompliziert mit frischer Energie versorgen und bei Dauerläufen bequem mitgeführt werden können.

Auch Elektrolytgetränke, die die Läufer mit Wasser und Mineralstoffen versorgen, haben ihren festen Platz bei Laufwettkämpfen und Marathonveranstaltungen, da sie helfen, Dehydrierungen und Muskelkrämpfe zu verhindern. Eine Fruchtsaftschorle mit einem Gramm Kochsalz pro Liter und maximal 7 Prozent Kohlenhydrate tut es allerdings auch und ist erheblich billiger!

Ein legales Aufputschmittel, ohne das viele Leute morgens überhaupt nicht „in die Gänge kommen“ ist Koffein, das in größeren Mengen in Kaffee, schwarzem Tee und Cola enthalten ist. Vor allem Läufer mit niedrigem Blutdruck profitieren von legalem Doping mit Koffein, sofern die aufgenommene Menge 200 mg am Tag nicht überschreitet. Für die positive Wirkung reicht es also, vor dem Lauf nur eine Tasse Kaffee zu trinken, wie auch die Netzathleten wissen. Eine Übersteigerung des 200 mg Wertes kann zu Nervosität führen und zudem vermehrt harntreibend wirken, so dass im Umkehrschluss wichtige Mineralien aus dem Körper ausgespült werden und es in der Folge zu einem Mangel und einem erhöhten Wasserverlust kommen kann.

Übrigens fördert Koffein die Fettverbrennung und spart so das wertvolle Glykogen für den Endspurt bei der nächsten Marathonveranstaltung auf.

Zum Abnehmen ist Koffein allerdings nur geeignet, wenn zum Koffeingenuss auch ausreichend Bewegung hinzukommt. Koffein fördert zwar die Fettverbrennung, verbrennt das Fett jedoch nicht selbst.

Ähnlich einfach wie die Zufuhr zum leistungsfördernden Koffein ist es, vor dem Rennen ein großes Glas Rote Beete Saft zu trinken. Der rote Saft steckt voll von Nitrat. Dies erweitert, wie eine Studie laut der Ärztezeitungbelegt, die Gefäße, so dass der Sauerstoffbedarf der Muskeln sinkt und die Belastung damit weniger hoch ist. Getestet an Radfahrern konnten diese ihre Zeit um bis zu 2,8% verbessern!

Das beste Dopingmittel ist jedoch ganz kostenlos und völlig ohne größeres Nachdenken über Supplementierung und Ernährung zu haben: Schlaf! Fitforfun.de berichtet über eine Studie, die ergeben konnte, dass ein vermehrtes Schlafen (statt 7 Stunden bis zu 8,5 Stunden) die Leistung in fast allen sportlichen Bereichen - darunter auch das Laufen – verbessert werden konnten.

Umstrittene legale Dopingmittel

Kreatin und Natriumcarbonat (Soda-Loading) sind zwei Nahrungsergänzungsmittel, mit denen sich Läufer legal dopen dürfen. Allerdings gibt es bereits intensive Diskussionen darüber, ob folgende Hilfsmittel zur Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit nicht mit auf die Dopingliste aufgenommen werden sollten:
  • Kreatin, das durch den Verzehr von Fleisch und Fisch aufgenommen wird, kann die Schnellkraft und Maximalkraft steigern, weshalb es vor allem für Sprinter und Kraftsportler interessant ist, dafür aber weniger für Langstrecken- und Marathonläufer. Problematisch bei der künstlichen Zufuhr ist die Tatsache, dass die körpereigene Produktion von Kreatin wochenlang gesenkt wird und es so zu einer Abhängigkeit von diesem legalen Dopingmittel kommen kann.
  • Natriumbicarbonat oder Backsoda kommt auch im Organismus vor und kann überschüssige Säure ausgleichen, was vor allem bei Mittelstreckenläufern zu einer Verbesserung der Laufleistung führen kann. Marathonläufer, deren Laktatwerte nicht so hoch ansteigen, profitieren kaum von diesem erlaubten Dopingmittel zur Verbesserung der anaeroben Ausdauerleistung.
  • Auch wenn viele Hilfsmittel zur Leistungssteigerung im Ausdauersport erlaubt sind, sind sie für die meisten Läufer überflüssig.
  • Eine gesunde und abwechslungsreiche Mischkost macht legale Dopingmittel in der Regel überflüssig.
  • Manche Stoffe, die für eine legale Leistungssteigerung im Umlauf sind, bergen in Überdosierungen Gefahren für die Gesundheit in sich.
  • Nahrungsergänzungen mit Kreatin und Natriumbicarbonat sind im Laufsport zwar zur Zeit noch legal, werden aber bereits als Vorstufen zum Doping diskutiert.
Quellen und weiterführende Links:
Foto: pexels.com